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Impulse für Lieder – Christus ist allein mein Trost
ein Beitrag von:
Welche biblisch-theologischen Wahrheiten und Fundamente vermitteln wir durch die Lieder, die wir singen? In der aktuellen Blogreihe geht es um die Theologie unserer Lieder.
(Dieser Blog ist auch als Podcast erschienen:)
Seit einigen Jahren bereichert mich dieses Lied enorm. Ich habe es selbst gesungen, mit Chören und zuletzt mit meiner Gemeinde.
Es ist im Kontext von Keith und Kristin Getty, Matt Pappa und einigen anderen noch, die zusammen immer wieder neue Hymnen schreiben. So heißt dieses Genre.
Es ist sehr inhaltsreich, und das ist bezeichnend für das Genre der neuen oder modernen Hymne. d.h. im Text werden sehr viele theologischen Aussagen getroffen.
Betrachten wir es also Zeile für Zeile
New City Katechismus
Der Titel oder die erste Zeile dieses Liedes im Englischen ist auch die erste Frage im sogenannten „New City Katechismus“ den die Gospel Coalition herausgebracht hat. (hier kannst du mehr darüber erfahren: The New City Catechism). Ein Katechismus ist ein Dokument oder eine Sammlung von Glaubensfragen, die beantwortet werden.
Die erste Frage in diesem Katechismus ist: Was ist unsere Hoffnung im Sterben und Leben? Und die Antwort darauf in dem Katechismus heißt: Dass wir uns nicht selbst gehören, sondern mit Leib und Seele im Leben und im Tod Gott und unserem Erlöser Jesus Christus gehören.
Und somit geht es in diesem Lied tatsächlich um den Kern dessen, was es bedeutet, als Christ zu leben.
Was ist die christliche Hoffnung? Denn die christliche Hoffnung ist nicht gegründet in einer Liste von Geboten, die wir erfüllen müssen, oder ein ideales Charakterprofil, dem wir entsprechen müssen. „Ein Christ ist so und ein Christ tut das …“
Sondern: ein Christ lebt im und aus dem Evangelium. Ein Christ weiß um seine Errettung und lebt jeden Tag in dieser Hoffnung.
Wir sind errettet für immer. Und das hat Auswirkung auf unser ganzes Leben!
Höchste Zeit, das Lied einmal anzuhören. Hier eine Live-Aufnahme des Liedes aus der Arche Gemeinde in Hamburg:
Übersicht
Und jetzt noch mal eine kurze inhaltliche Übersicht über das Lied, das wir gerade gehört haben: „Christus ist allein mein Trost“, das ist ja auch die Hauptaussage, die immer wieder wiederholt wird.
In Vers 1 geht es um die Hoffnung im Leben und Sterben und den sicheren Halt, und um Bewahrung auch im Versagen, und das wird mit dem Evangelium verknüpft.
Im Vers 2 geht es um Frieden in Stürmen des Lebens und Stärkung des Glaubens in Angst und Versuchung durch das Evangelium.
In der 3. Strophe geht es um Trost im Sterben und eine Hoffnung auf die Ewigkeit, verbunden mit dem Evangelium.
Und das wird immer wieder im Chorus getan, denn der ist in der Tradition der sog. Hallel Psalmen geschrieben: Das Halleluja auf Gott, Preis sei Gott. Es ist immer wieder ein Halleluja für das wunderbare Evangelium in Christus.
Nun aber ein etwas genauerer Blick auf den Text und damit verbunden einige Bibelverse, die den Texten in den Strophen und im Chorus zugrunde liegen.
Vers 1
Der erste Vers verbindet Gedanken aus Römer 14 und Psalm 145:
„Wer trägt im Leben und im Tod? Christus nur, er allein. Was gibt mir Hoffnung, was gibt Trost? Er ist mein, und ich bin sein.“
Diese Zeile fasst Römer 14, 7-8 zusammen: „Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. Denn sei es auch, dass wir leben, wir leben dem Herrn; und sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Und sei es nun, dass wir leben, sei es auch, dass wir sterben, wir sind des Herrn.“
Das Lied geht weiter:
„Was gibt dem Leben sich’ren Halt? Bleibt stets bei mir, wenn ich versag‘? Was ist es, das mich stets bewahrt? Die Liebe Christi Tag für Tag!“
Der Satz „die Liebe Christi Tag für Tag“ ist ein Hinweis auf das Evangelium: Kreuz, Tod, Leid, Auferstehung von Jesus Christus. Denn so ist uns die Liebe bekannt geworden, so haben wir sie erkannt.
Auch Paulus geht in Römer 14 jetzt genau dahin, zu diesem Evangelium, denn er endet diese Verse, die ich gerade zitiert habe, mit dem Satz: „Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er herrscht sowohl über Tote als auch über Lebende.“
Unsere Hoffnung im Leben und Sterben ist gegründet in unsere Beziehung zum Allmächtigen. Und wir erfahren täglich neu, wie groß, wie umfassend, wie wirksam die Liebe Christi wirklich ist.
Es erinnert mich an Psalm 145, da heißt es in den Versen 20 und 21: „Der HERR bewahrt alle, die ihn lieben, aber alle Gottlosen vertilgt er.“ Und dann folgt, ganz typisch für die Psalmen, die Antwort auf diese Erkenntnis im Vers 21, „Mein Mund soll das Lob des HERRN aussprechen, und alles Fleisch preise seinen heiligen Namen immer und ewig!“
Chorus
Dieser Vers verbinden die Antwort des Chorus mit der Botschaft des Verses: Wir sind bewahrt in der Liebe Gottes, darum singen nicht nur wir das Halleluja, sondern wir laden auch andere dazu ein:
„Komm, sing Halleluja! Errettet für immer. Komm, sing Halleluja! Ja, im Leben und im Tod: Christus ist allein mein Trost.“
Vers 2
Dem zweiten Vers liegen Texte aus Römer 8, Psalm 46 und Jakobus 1 zugrunde:
„Was gibt mir Frieden, selbst im Sturm? Gott ist gut, Gott ist gut! Wie kann ich in der Gnade ruh’n? Ich bin erlöst durch Jesu Blut.“
Da fällt doch nur Römer 8, 31 und 32 ein: „Was sollen wir nur hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist gegen uns? Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat – wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“
„Wer stärkt den Glauben in der Angst, gibt in Versuchung festen Stand? Wer schickt die Wellen, die mich zieh’n zum starken Felsen Christus hin?“
Psalm 46 Verse 2 bis 4 und 8: „Gott ist unsre Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde erbebt und die Berge mitten ins Meer wanken. Mögen seine Wasser tosen und schäumen, die Berge erbeben durch sein Aufbäumen! … Der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs.“
So sehen wir die Stürme des Lebens stehen am Fels unseres Heils.
Aber auch die Versuchungen an sich selbst sollen uns zum starken Felsen Christus hinziehen. So endet ja dieser Vers, nicht wahr? Und das erinnert mich an Jakobus 1, Verse 2 bis 3: „Seht es als einen besonderen Grund zur Freude an, meine Geschwister, wenn ihr Prüfungen verschiedenster Art durchmachen müsst. Ihr wisst doch, wenn euer Glaube erprobt wird und sich bewährt bringt das Standhaftigkeit vor.“
Die Stürme drängen uns zu Christus. Und deshalb singen wir trotzdem:
„Halleluja, errettet für immer. Ja, im Leben und im Tod: Christus ist allein mein Trost.“
Vers 3
Kurz zu Vers 3, wo Gedanken aus 1. Korinther 15 und Offenbarung 21 zusammenfließen:
„Worauf kann ich im Tod vertrau’n? Christus lebt, Christus lebt!“
Das ist eine Anspielung auf diesen Diskurs von Paulus im ersten Korintherbrief, wo er das „was wäre, wenn“ so richtig durchdenkt: Was wäre, wenn Christus nicht auferstanden wäre?
Dann kommt er zu dem glorreichen Schluss in Kapitel 15 Vers 20: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen.“
Worauf kann ich vertrauen? Christus lebt!
Das Lied geht weiter und es hebt den Blick in den Himmel. Es ist eins dieser Lieder, das einfach im Himmel enden muss. Leben und Sterben endet für uns im Himmel.
„Was werde ich im Himmel schau’n? Herrlichkeit, die nie vergeht! Mit Christus bin ich dort vereint, Sünde und Tod wird nicht mehr sein. Nur Freude herrscht für alle Zeit bei Jesus in der Ewigkeit!“
Offenbarung 21,4: „Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen.“
Und dann singen wir in alle Ewigkeit: Halleluja!
Ich hoffe, diese Gedanken haben dich ermutigt, beim nächsten Mal dieses Lied ganz bewusst zur Ehre Gottes und zur Ermutigung der Heiligen zu singen.
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