Was hat 3. Mose mit meiner Anbetung zu tun?

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Achtung Studentenbeitrag: Viele Christen lesen die Bibel, doch sie geben oft beim dritten Buch Mose auf. Ich möchte dir einen wichtigen Grund nennen, warum wir das nicht tun sollten und wie wir enorm davon profitieren können, uns mit diesem Buch zu beschäftigen.

Was haben die Opfer im Dritten Buch Mose eigentlich mit mir zu tun? Warum musste das Volk Israel diese verschiedenen Opfer darbringen?

Auch ich finde es bis heute herausfordernd, mich mit den Opfern im Alten Testament auseinanderzusetzen. Doch als der Pastor meiner Gemeinde neulich über die Opfer im Zusammenhang mit Anbetung predigte, war ich sofort fasziniert von dieser Parallele.

Wie konnte ich die Opfer nur so gering schätzen und das dritte Buch Mose als „langweilig“ abtun?

Opfer gleich Anbetung!?

Mir ist bewusst, dass Anbetung nicht ausschließlich bedeutet, dass wir Menschen unserem Gott „Opfer“ bringen. Jedoch macht die Bibel deutlich, dass das Opfern eine Form der Anbetung ist. Wir lesen zum Beispiel in Römer 12,1:

„Weil Gott uns solches Erbarmen geschenkt hat, Geschwister, ermahne ich euch nun auch, dass ihr euch mit Leib und Leben Gott als lebendiges und heiliges Opfer zur Verfügung stellt. An solchen Opfern hat er Freude, und das ist der wahre Gottesdienst.“

Das Wort „Gottesdienst“ kann auch mit „Lobpreis“ übersetzt werden, was die ESV-Übersetzung auch macht. Paulus fordert uns hier auf, uns mit Leib und Leben Gott als Opfer zur Verfügung zu stellen. Das ist wahrer Lobpreis!

Um zu verstehen, was es bedeutet Opfer zu bringen, müssen wir ins Alte Testament schauen. Die Torah (also die 5 Bücher Mose) erklären uns sehr detailliert, was Opfer sind und welche verschiedenen Opfer es gibt.

Vier Stufen der Anbetung

Die Opfer des Alten Testaments werden in fünf Kategorien unterteilt:

  1. Die Sündopfer (3. Mose 4; 6,17-23)
  2. Die Schuldopfer (3. Mose 5,14-26; 7,1-10)
  3. Die Brandopfer (3. Mose 1; 6,1-6)
  4. Die Friedensopfer (3. Mose 3; 7,11-21)
  5. Die Speisopfer (3. Mose 2; 6,7-16)

Da die Sünd- und Schuldopfer eine ähnliche Bedeutung haben, werde ich sie im Folgenden gemeinsam behandeln. Schuldopfer wurden für bewusste Verfehlungen dargebracht, während Sündopfer für unbewusste Sünden vorgesehen waren.

1. Sünd- und Schuldopfer

Um mit Gott versöhnt zu sein und Gemeinschaft mit ihm zu haben, muss das Problem unserer Sünde beseitigt werden. Das Volk Israel brachte dafür Sünd- und Schuldopfer dar. Ein Tier musste stellvertretend für die Schuld des Opfernden sterben.

Für uns ist Jesus Christus am Kreuz gestorben. Die Grundlage jeder Anbetung besteht darin, dieses Opfer, das er stellvertretend für uns dargebracht hat, anzunehmen – indem wir ihm glauben und unsere bewussten und unbewussten Sünden bekennen. Er ist unser Sünd- und Schuldopfer geworden.

Wir vertrauen darauf, dass Jesus unsere Sünden an das Kreuz getragen hat. Das ist Lobpreis für Gott: wenn wir sein Opfer – Jesus Christus – im Glauben annehmen.

2. Brandopfer

Die nächste Stufe des Lobpreises ist die der Brandopfer. Das Volk Israel hat für ein Brandopfer einem makellosen Tier die Hände auf den Kopf gelegt und es dann vollständig auf dem Altar verbrannt (3.Mose 1,1-17).

Das Brandopfer war ein Zeichen völliger Hingabe. Die Israeliten brachten es dar, um ihre völlige Hingabe und Anbetung zu zeigen.

Genauso sollen wir uns selbst – wie Paulus in Römer 12,1 schreibt – im geistlichen Sinne Gott hingeben. Diese Hingabe ist eine natürliche Antwort auf das vollbrachte Werk Jesu.

3. Friedens- und Dankopfer

Die Folge der Sünd-, Schuld- und Brandopfer war der Friede mit Gott, der mit Dankbarkeit einherging. Das Volk Israel drückte dies durch Friedens- und Dankopfer aus, was für uns wie eine nächste „Stufe“ der Anbetung ist.

Die Friedensopfer wurden zwischen Gott, den Priestern und dem Opfernden aufgeteilt. Es war ein Festmahl, das die Gemeinschaft mit Gott symbolisierte und feierte (3. Mose 7,11-21).

Auch wir haben durch Jesus Christus Frieden mit Gott. Indem wir diese Gemeinschaft pflegen, Gott danken und unser Leben mit ihm teilen, drücken wir unsere Anbetung aus.

4. Speisopfer

Die „letzte Stufe“ der Anbetung sind die Speisopfer. Es waren „unblutige“ Opfer und dienten dazu, Gott für seine Versorgung in besonderer Form zu danken. Sie bestanden aus Getreideprodukten wie Mehl, Öl und Weihrauch und wurden oft zusammen mit Brand- oder Friedensopfern dargebracht (3. Mose 2,1-16).

Diese Opfer entsprangen einem Herzen voller Dankbarkeit. Es waren freiwillige Opfer, die die Israeliten zusätzlich zu den vorgeschriebenen Opfern darbrachten.

Auch wir dürfen aus Dankbarkeit unsere Zeit, Kraft und Ressourcen Gott zur Verfügung stellen – als Ausdruck unseres Vertrauens und unserer Anbetung.

Und jetzt?

Es ist wichtig, dass die Grundlage jeder Anbetung das Sündopfer ist, das Jesus Christus für uns dargebracht hat. Ohne das Sündopfer, welches Jesus Christus für uns ist, sind alle anderen Opfer hinfällig. Wir können uns Gottes Gunst, Liebe und die Vergebung unserer Sünden nicht verdienen. 

Ich möchte dich ermutigen, beim Lesen der Opfer im Alten Testament daran zu denken, wie sie auf Christus hinweisen. Es wird dir helfen, sie als Ausdruck der Anbetung zu verstehen.

Wir beten Gott also in erster Linie einfach dadurch an, dass wir sein Opfer im Glauben annehmen. Darauf aufbauend anbeten wir, indem wir uns hingeben, ihm „Dankopfer“ und freiwillige „Speisopfer“ bringen.

Was können solche Opfer der Anbetung in deinem und meinem Alltag sein? Nimm dir zum Beispiel täglich Zeit, Gott für seinen Segen zu danken, oder bete auch in schwierigen Zeiten, um ihm zu zeigen, dass du auf seine Treue vertraust und ihm für seine Fürsorge bisher und auch in Zukunft dankbar bist.

Eine Form von Opfer ist auch die Hingabe von Zeit und Energie für Gott. Dies kann das Engagement in deiner Gemeinde, das Lehren und Weitergeben der Bibel, das Helfen bei Gemeindeveranstaltungen oder das Praktizieren von Gastfreundschaft und vieles mehr umfassen.

Unser ganzes Leben soll ein Lobpreis-Opfer für unseren großen und herrlichen Gott und Vater sein. Sei ermutigt, dein Leben ganz und bedingungslos Gott hinzugeben. Lobpreis passiert nicht ausschließlich beim Singen von „Lobpreis-Liedern“, sondern auch bei Opfern in deinem Alltag.

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  1. Comments

    Avatar von Georg

    Danke.
    Sehr gesegnet er Input.