In dieser Reihe schauen wir uns gemeinsam Lieder an, die wir in unserer Gemeinde gut und gerne singen. Welchen Hintergrund haben sie, und welche theologischen Aussagen stecken dahinter?
Das Lied für heute heißt „Die Schöpfung singt.“
Dieses Lied haben wir vor kurzem bei uns in der Gemeinde eingeführt, und schon mehrfach mit großem Enthusiasmus gesungen. Und ich finde, wir haben darin auch einen neuen Ausdruck gefunden, unserem Herrn zu lobsingen.
Allerdings ist es eigentlich kein neuer Ausdruck, denn dieses Lied „Die Schöpfung singt“ ist in der Tat eine Neufassung oder eine neue Variante von einem sehr bekannten Lied: „Du großer Gott“. Über diese Verbindung möchte ich jetzt mit euch gemeinsam nachdenken.
Verse 1
Der erste Vers in dem Lied „Die Schöpfung singt“ heißt:
Wer formte Raum und Zeit,
Wer schuf das Sternenkleid,
Wer nennt die Welt sein Eigentum?
Wer schrieb die Sinfonie,
Perfekte Harmonie,
Ein Gott, der wahre Liebe ist.
Hier beschreibt es einen liebevollen Schöpfergott, der alles wunderbar gemacht hat. Und was ist die erste Strophe von „Du großer Gott“?
Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte
Die Du geschaffen durch Dein Allmachtswort
Wenn ich auf alle jene Wesen achte
Die Du regierst und nährest fort und fort
Der regierende Gott, der alles erhält.
Psalm 24,1 „Des HERRN ist die Erde und ihre Fülle, die Welt und die darauf wohnen.“
Psalm 104,24 „Wie zahlreich sind deine Werke, Herr! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll deines Eigentums.“
So singt der Psalmist über seinen Gott und so stimmen wir in der ersten Strophe auch an. Die erste Strophe – der Schöpfergott, der liebevoll alles erhält.
Verse 2
In der zweiten Strophe heißt es:
Ein Gott der gern vergibt,
Hat mich zuerst geliebt,
Gewann mein Herz und hält mich fest.
Mein ganzes Leben lang,
Wirst Du mein König sein,
Für immer singt mein Herz Dir zu.
Hier geht es über einen Gott, der gern vergibt, der uns gewonnen hat, der uns festhält. Es geht da um das Evangelium von Jesus. Hier haben wir die Strophe aus „Du großer Gott“:
Und seh ich Jesus auf der Erde wandeln,
in Knechtsgestalt voll Lieb und großer Huld,
wenn ich im Geiste seh sein göttlich Handeln,
am Kreuz bezahlen vieler Sünder Schuld.
Dieser Gedanke des Evangeliums – den besingen wir in der zweiten Strophe.
Verse 3
Die dritte Strophe unseres Liedes heißt:
Wenn ich einmal geh,
Und angekommen bin,
Wenn Deine Liebe mich empfängt.
Dann werd ich erst verstehn,
Wie endlos Du mich liebst,
Und stimme ein in dieses Lied.
Das ist die Strophe mit der Ewigkeitsperspektive – das Lied für das, was auf einmal kommen wird: Wenn ich einmal geh und angekommen bin. Und eine der letzten Strophen, vielleicht etwas unbekannter, von „Du großer Gott“ hat folgenden Text:
Und wenn der Herr von hinnen mich gerufen
Wenn ich von seinem Glanz geblendet steh
Anbetend niederfall zu seinen Stufen
Den König dort in seiner Schönheit seh
Also auch wieder diese Gedanken: Schöpfung, Evangelium und Zukunft – diese drei Schritte machen wir in beiden Liedern.
Und dann kommen wir zum Chorus.
Chorus
Wir kennen natürlich („Du großer Gott“):
Dann jauchzt mein Herz dir großer Herrscher zu:
Wie groß bist du! Wie groß bist du!
Und hier singen wir:
Du großer Gott, du bleibst besteh’n,
Und Du regierst für alle Zeit.
Die Schöpfung singt, und betet an,
Den König, der für immer bleibt.
Hier in dem Chorus haben wir tatsächlich das ganze Lied nochmal zusammengefasst: Der Schöpfer, der für immer bleibt, und der für alle Zeit regiert.
Psalm 104,1: „Herr, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet.“
Und deshalb gehört ihm unser Lob – unser Lob schon jetzt und unser Lob für immer.
Und so endet unser Lied mit diesem Satz:
Dir gehört mein Lob für immer.
Das ist erstmal ein Ausdruck von unserem Wunsch. Wir wollen, dass das so ist. Es ist eine Herausforderung an uns selbst, Gott wirklich alle Ehre zu geben und ihm allein alle Ehre zu geben. Es ist aber auch eine Verkündigung für die Welt da draußen. Wir haben einen Gott, dem wir alle Ehre geben wollen und einmal in aller Zukunft tun werden. Denn das, was der Herr geschaffen hat in uns, ist der Wunsch, ihn zu preisen. Im Evangelium haben wir den Grund für unser Lob. Er hat uns geschaffen und erlöst. Und in der Zukunft haben wir die Perspektive, dass wir den Grund, zu dem wir geschaffen sind – ihn zu preisen – in alle Ewigkeit ausführen werden.
„Dir gehört mein Lob für immer“ ist eine Verkündigung, ist eine Herausforderung und sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Also, wenn wir jetzt in der kommenden Zeit zum Lob angehalten werden und eingeladen werden, dann lasst uns mit einstimmen auf unseren König, unseren Schöpfer und unseren Herrn. Denn was wir jetzt hier in der Gemeinschaft tun – im Lob Gottes – wird einmal unsere Ewigkeit bestimmen. Denn dann werden wir ihn sehen, wie er ist – den großen Gott. Er bleibt bestehen und er regiert für alle Zeit. Und alle Schöpfung singt und betet an – deshalb auch wir: den König, der für immer bleibt.
Gott segne euch!
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