Lobpreis damit? oder Lobpreis weil?

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Der Sommer ist da! Anstatt eine Best-Of Wiederholung zu machen, möchte ich im diesmal einige Studenten zu Wort kommen lassen…

„Warum fühle ich nichts? Warum macht das nichts mit mir? Schließe ich meine Augen? Hebe ich die Hände? … Singe ich mit? … Höre ich zu? … Bete ich in Gedanken? … ich krieg’s nicht hin!“

„… gleich ist das Lied vorbei und ich war eher gestresst als in Anbetungsstimmung“.

Solche oben beschriebenen Gedanken oder Situationen durchlebe ich (und ich bin mir sicher auch einige andere) nicht selten.

Die Lobpreiszeit wird angekündigt, die Musiker fangen an zu spielen, und paar Minuten später habe ich anstatt Ruhe und Gewissheit, ein Gefühl der Erschöpfung, als ob ich anstrengendes getan hätte … nur, dass ich eher leer als erfüllt bin!

Was fällt auf?

Wie ich im Text hervorgehoben habe, drehen sich die Gedanken in der Situation nur um mich, meine Gedanken, mein Empfinden, meine Handlungen, ihre Auswirkungen usw.

Woher kommt das? Ist es begründet, so zu denken? 

Ist Lobpreiszeit eine Zeit, in der ich dafür sorgen muss, die richtigen Gedanken und Emotionen zu bewirken, in einen bestimmten Zustand der Anbetung zu kommen, und Liebe zu Gott zu erzeugen, damit Gott reagiert, etwas passiert bzw. sich etwas in mir ändert? (Und was ist, wenn das nicht funktioniert?)

Oder ist hier eventuell eine Schieflage im Verständnis von der Motivation und dem Grund des Lobpreises? Wird hier vielleicht ein Teil des Evangeliums nicht bedacht?

Einerseits wird Gottes Gnade, seine Liebe, unsere unverdiente Rettung besungen. Gleichzeitig versuche ich aus eigener Kraft, Liebe für Gott zu erzeugen, und fühle mich Gott fern, wenn ich es nicht schaffe.

Ist das nicht ein Paradox?

Was sagt die Bibel über?

Unsere Haltung zu Gott? :

Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der Gott sucht …“ Römer 3,10-13

Gottes Haltung zu uns?

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“  Johannes 3,16

Den Kontrast?

… Darin besteht die Liebe — nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden.“  Johannes 4, 9–10

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Römer 5,8

Die Bedeutung für uns Kinder Gottes?

” …die nicht aus dem Blut, / nicht aus dem Willen des Fleisches, / nicht aus dem Willen des Mannes, / sondern aus Gott geboren sind Johannes 1, 13

„Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“  Römer 8, 31-32

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.  Epheser 1,3

„Denn ich bin gewiss, dass weder … noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“  Römer 8,39

Fazit

Ich sehe an diesen Texten, dass es nie an uns lag, uns zu retten, uns Gott wohlgefällig zu machen, oder uns Gottes Zuneigung und Liebe zu verdienen. 

Ebenso sehe ich auch, dass nichts, auch nicht meine Schwachheiten, meine fehlende Liebe zu Gott oder meine fehlende Begeisterung für Gott mich von seiner Liebe und von meiner Identität in Christus trennen kann. 

Diese Erkenntnis gibt mir Ruhe, und schafft Raum für Begeisterung für Gott, sodass ich mich im Lobpreis tatsächlich auf seine Größe, seine Liebe und seine Macht ausrichten kann. Und wenn ich mal wieder innerlich nicht ganz dabei bin, so weiß ich, dass er genug ist, und dass er mich bedingungslos annimmt.

Ich hoffe, dieser Beitrag hilft nicht nur mir selbst, sondern auch dir, immer mehr aus der sicheren Identität, die Gott uns gegeben hat zu leben. Wir müssen uns nicht von unseren Schwachheiten herunterziehen, müssen nicht immer „Funktionieren“, sondern dürfen umso mehr erkennen, wie gut Gott ist und wie sehr er uns beschenkt.

Ich wünsche uns diese Erkenntnis. 🙂

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