Anbetung in schweren Zeiten

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Anbetung in schweren Zeiten. Geht das überhaupt? Die Studentin Sylvia schreibt von persönlichen Herausforderungen und ihren Überzeugungen. Ich hoffe, ihr Zeugnis und ihre Gedanken ermutigen dich heute, so wie sie mich angesprochen haben.

Anbetung ist in schweren Zeiten möglich…

Die Antwort ist ein ganz klares Ja. Woher ich das weiß? Weil ich es selbst immer wieder mache, beziehungsweise mich immer wieder dazu entscheide.

Ich muss zugeben, dass es nicht einfach ist seine Stimme zu erheben, um Gott anzubeten, wenn es einem nicht besonders gut geht. Es fehlt einem die Kraft, die Motivation und auch die Laune dazu.

Aber ist es nicht die Anbetung Gottes, die uns genau das gibt? Kraft, Motivation und bessere Laune gerade in schweren Zeiten?

Philipper 4,6-7 sagt Folgendes dazu: sorgt euch nicht, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.

…weil das Zeugnis anderer uns inspiriert.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich eines Tages im Gottesdienst saß und wir einen Gastpastoren zu Besuch hatten. Er sprach über genau dieses Thema.

Wir sollten den Herrn zu jederzeit Anbeten. Selbst dann, wenn uns gar nicht danach ist. Er erzählte uns, wie eines Tages der Heilige Geist ihn aufforderte den Herr zu loben, obwohl ihm gar nicht danach war.

Seine Tochter hatte Geburtstag und er hatte nicht einmal mehr 5 Euro in der Tasche, um eine Feier für seine Tochter zu organisieren. Er fühlte sich sehr schlecht und ging am Rhein spazieren, sich fragend, wie er seiner kleinen Tochter erklären soll, dass er weder ein Geschenk noch eine Torte für sie hat.

Er hörte auf die Aufforderung des Heiligen Geistes und fing an zu singen. „So groß ist der Herr sing mit mir so groß ist der Herr ihn preisen wir so groß ist der Herr.“

Gerade als er fertig gesungen hatte, rief ihn ein bekannter an. Er fragte den Pastor, wo er sich gerade befinden würde, und fuhr anschließend am gesagten Ort.

Dort angekommen fuhr er sein Fenster runter und gab ihm 100 Euro. Auf die Frage, wieso er das machte, antwortete der Bekannte, „ich hatte einfach das Gefühl, dass ich es machen sollte, vielleicht brauchst du es ja“. Er verabschiedete sich und fuhr weiter.

Glücklich lief der Pastor zum Supermarkt, kaufte alles ein und konnte so seiner kleinen Tochter eine Freude machen.

…weil es unsere Entscheidung ist.

Diese Geschichte hatte mich so inspiriert, dass ich mir vornahm den Herrn auch in schlechten Zeiten zu loben. Leichter gesagt als getan.

Eines Tages war ich mit meinem Mann unterwegs im Auto. Ich kann mich wirklich nicht mehr genau an den Grund erinnern, warum es mir nicht besonders gut ging.

Meinem Mann war dies natürlich nicht entgangen. Ich schätzte es sehr, wie er versuchte mir gut zuzureden, aber es half einfach nicht.

Dann dachte ich an die Worte, dass wir den Herrn zu jeder Zeit anbeten sollten. Blöd nur das ich dazu absolut keine Kraft, Motivation und Lust hatte.

Ich versuchte mich wirklich dazu zu drängen das Autoradio anzuschalten und Anbetungsmusik zu hören, aber es gelang mir einfach nicht. Einige Minuten später traf ich dann eine Entscheidung. Ich würde es trotzdem tun, ob ich jetzt Lust darauf habe oder nicht.

Ich machte also das Radio an und fing an zu singen. Währenddessen merkte ich, wie meine Stimmung tatsächlich sich veränderte.

Und plötzlich waren mein Mann und ich mitten in der Anbetung Gottes mit Gesang und Gebet. Und das die ganze Fahrt über.

Es war eine wunderbare Erfahrung. Der Friede Gottes kam so stark über mich, dass alles andere keine Rolle mehr spielte.

…weil Gott immer würdig ist.

Seitdem versuche ich den Herrn immer anzubeten, ob es mir gut geht oder nicht. Denn der Herr ist kein Gott, den wir nur anbeten sollten, wenn es uns gut geht, sondern vor allem auch, wenn es uns nicht gut geht.

Aber versteht mich nicht falsch. Es ist jetzt nicht plötzlich einfacher geworden, den Herrn anzubeten, wenn ich schlechte Tage habe. Es ist nach wie vor eine Entscheidung, die ich bewusst treffen muss meine Stimme zu erheben und Gott anzubeten in schlechte Zeiten.

Denn seien wir mal ehrlich. Schlechte Zeiten kosten uns oft Kraft, überhaupt irgendwas zu tun. Aber das klein bisschen Kraft, was noch in uns ist, sollten wir dann für den Herrn gebrauchen.

Anbetung gehört deshalb nicht nur in gute Zeiten dazu, sondern auch in schlechte Zeiten. Jeder Christ sollte in der Lage sein Gott anzubeten unabhängig von seiner persönlichen Situation.

Denn Gott ist ein guter Gott, der uns nie verlässt. Unsere Gemütsstimmung ändert daran absolut nichts. Durch die Anbetung Gottes wird der Mensch mit dem Heiligen Geist erfüllt.

In der Zeit der Anbetung lassen wir alles zurück und treten vor Gottes Thron. Da gibt es nur noch uns und ihn. Keine schlechten Gedanken, keine Ängste, keine Sorgen oder sonst noch belastende Sachen.

Wir fokussieren uns nur noch ganz alleine auf Gott und geben ihm damit die Ehre. Dass Anbetung zu einem Lifestyle eines jeden Christen gehören muss, muss ich denke ich gar nicht erwähnen.

Denn in der Anbetung ehren wir nicht nur Gott, sondern er gibt uns auch direkt etwas zurück, nämlich seinen Frieden, den unser Verstand gar nicht fassen kann.

 

Anbetung ist für den Herrn ganz alleine. Man sollte Anbetung nicht missbrauchen in dem man es nur tut, damit andere hören, wie gut man beten kann oder wie gut man singen kann. Es ist etwas ganz Persönliches, selbst wenn man es in einer Gruppe tut.

Aber vor allem ist die Anbetung etwas Heiliges. Deshalb mein Appell nochmal an jeden Christen. Betet den Herrn zu jeder Zeit an. Auch in schlechte Zeiten. Nur ist es in schlechten Zeiten eine Entscheidung, die man treffen muss, den Herrn anzubeten. Aber es lohnt sich immer. Den der Herr ist gut und das zu jeder Zeit.

Amen!

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  1. Comments

    Avatar von Esther

    Ich finde das höchst problematisch. Immer wieder wird davon gepredigt, dass man Gott in schlimmen Zeiten loben soll und hier nehme ich es auch wieder als Vorwurf wahr, wenn man es nicht tut. Einen schlechten Tag haben ist kein Vergleich zu dem, was einige Menschen durchmachen müssen. Ihnen dann zu sagen, dass sie Gott loben sollen ist wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Mich beschleicht das Gefühl, dass immer mehr Gemeinden die Sensibilität für ihre Anhänger verlieren. Immer mehr wird vergessen in was für Situationen sich Einzelne befinden.


    1. Comments

      Avatar von Dr. Johannes Schröder
      Dr. Johannes Schröder

      Hallo liebe Esther. Danke für deinen Kommentar und deine Gedanken zu diesem Beitrag. Ich kann nachvollziehen, dass auf dem sensiblen Thema des Lobes im Leid unterschiedliche Reaktionen getriggert werden. Es tut mir auch leid, dass du in diesem Blog einen Vorwurf herausliest. Das war sicher nicht die Absicht von Sylvia, der Autorin dieses Artikels. Sie spricht in ihrem Text aus ganz persönlicher Erfahrung, und ich würde dich ermutigen, deinen letzten Rat zu beherzigen. Sylvia hat in ihrem Leben schon außerordentliches Leid erfahren und lebt in ständiger gesundheitlicher Herausforderung als alleinerziehende Mutter in einem fremden Land. Das kann man natürlich nicht alles wissen, doch ist das der Kontext, aus dem ihre Worte entspringen. Vielleicht hilft dir das mehr, ihre Gedanken einzuordnen.


Anbetung in schweren Zeiten. Geht das überhaupt? Die Studentin Sylvia schreibt von persönlichen Herausforderungen und ihren Überzeugungen. Ich hoffe, ihr Zeugnis und ihre Gedanken ermutigen dich heute, so wie sie mich angesprochen haben.