Der erste christliche Lobpreisleiter

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In der nächsten Zeit kommt ihr wieder in den Genuss, Blogbeiträge von BSB Studenten zu lesen. Eddy Anner macht den Auftakt:

„Ganz schön schräger Typ“, mag manch einer gesagt haben. „Ziemlich unausgewogen“, „viel zu radikal“, könnte es auch geheißen haben. Doch davon ließ er sich nicht beirren als einer, der die Menschen auf die Begegnung mit dem Gesalbten vorbereiten sollte.

Warst auch du schonmal auf der Suche nach einem Steckbrief für den Beruf des Anbetungsleiters, mit Voraussetzungen, Tätigkeitsbeschreibung und allem, was dazu gehört? Dann ging es dir genauso wie mir, als ich mich nach einer Orientierungshilfe gesehnt habe.

Vielleicht wird es dich wundern, aber uns wurde so ein Steckbrief ziemlich umfassend mit Gottes Wort überliefert. Er bezieht sich auf eine gewisse Person. Von wem ist die Rede?

Die Stimme eines Rufenden in der Wüste

Es geht um Johannes, den Täufer.

Hast du damit gerechnet? Warum uns gerade sein Leben eine optimale Vorlage liefert und man ihn auch als den ersten christlichen Anbetungsleiter bezeichnen kann, möchte ich in den folgenden Zeilen erläutern.

Hört, in der Wüste ruft eine Stimme: Bereitet den Weg für den Herrn! Ebnet seine Pfade! Die Täler sollen aufgefüllt, die Berge und Hügel eingeebnet werden. Krumme Wege sollen begradigt werden und holprige eben gemacht.“

Lukas 3,4f; NeÜ

So wie zu Lebzeiten von Johannes die Route eines Herrschers, dem eine Reise bevorstand, von seinen Untertanen inspiziert und vorbereitet wurde, so ist es heute die Aufgabe des Anbetungsleiters, den Weg für die Anbetung des einzig Würdigen zu ebnen. Dem Leben von Johannes, dem Täufer, können wir drei grundlegende Prinzipien für den Dienst des Anbetungsleiters entnehmen:

  1. Es geht eine Berufung voraus
  2. Der Dienst besitzt öffentlichen Charakter
  3. Er geschieht in reiner Lebensführung

1. Es geht eine Berufung voraus

Wir können im Leben Johannes, des Täufers, eine dreifache Berufung festmachen:

Prophet

Zunächst einmal hatte er nach Matthäus 11,13 einen prophetischen Dienst. Dieser muss nach den Worten von Paulus in 1. Korinther 14,3 zur Erbauung durch gute Lehre beitragen, aber auch Ermahnung zu einem heiligen Leben beinhalten. Nicht zu vergessen ist auch der Aspekt des Trostes, der durch den Hinweis auf den Retter erfüllt wird, bei dem es wahren Frieden gibt.

Prediger

Im ersten Kapitel des Markusevangeliums lesen wir, dass Johannes, der Täufer, als Bote und die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden predigend beschrieben wird. Doch nicht nur das. Mit Johannes begann auch die Verkündigung des nahenden Königreichs (Matthäus 3,2).

So soll auch unsere Botschaft als Anbetungsleiter über den Ruf zur Buße hinausgehen. Das Evangelium soll bekanntgemacht werden.

Priester

Als Sohn des Priesters Zacharias war auch Johannes ein Levit und damit Teil des priesterlichen Stamms. Ein alttestamentlicher Priester brachte Opfer da und fungierte als Mittler. Im neuen Bund sind alle Kinder Gottes zur Priesterschaft aufgerufen und sollen, wie in den Versen 5 und 9 des zweiten Kapitels im ersten Petrusbrief beschrieben, geistliche Opfer darbringen.

Eines dieser Opfer sind wir selbst, die wir uns kompromisslos für Gott heiligen wollen. Ein weiteres Opfer kann unser Lied sein. Paulus und Silas erlebten, welch kraftvolles Zeugnis mit dem Lobpreis – gerade in Bedrängnis – einhergeht, als sie nach ihrem nächtlichen Gesang auf wundersame Weise aus dem Gefängnis befreit wurden und ein Gefängniswärter samt Familie zu Jesus fand.

Des Weiteren hat Gott uns auch materiell reich gesegnet, sodass wir diesen Segen als Opfer mit anderen Teilen dürfen – besonders um ihnen dadurch zu helfen (Hebräer 13,16). Diese Freigebigkeit gefällt Gott und trägt eine Verheißung (Philipper 4,18f).

Als letztes geistliches Opfer möchte ich noch unseren Dienst erwähnen. Dienst ist gelebte Anbetung. Daher wird auch der Dienst, den wir unter der Woche tun, unseren Dienst in der Anbetungsleitung beflügeln. Lasst uns also Gelegenheiten suchen, Gutes zu tun!

Ein Priester sollte allerdings auch seine Aufgabe der Fürbitte nicht vernachlässigen. Wenn wir die geistlichen Nöte unserer Geschwister kennen, dann können wir auch die Gelegenheit nutzen, um in der Anbetung diejenigen Eigenschaften und Wesenszüge Gottes zu betonen, von denen die Brüder und Schwestern erfahren müssen.

2. Der Dienst besitzt öffentlichen Charakter

Johannes, der Täufer, trat öffentlich auf. Das Evangelium ist kein Geheimnis, sondern soll öffentlich verkündigt werden. Dieses öffentliche Auftreten bedarf dreierlei Dinge:

Vorbereitung

In Gottes Wort betrachten wir, dass die Einsamkeit und Abgeschiedenheit der Wüste immer wieder Plattform für Vorbereitung war. Als Diener Gottes werden wir uns früher oder später dort wiederfinden, um unsere Abhängigkeit von Gott zu erlernen und gestärkt im Geist aus ihr hervorzugehen – bereit für einen wirkungsvollen Dienst.

Gebet

Lukas 11,1 lässt uns vermuten, dass auch Johannes ein Mann des Gebets war. Gebet ist die Grundlage für einen Dienst, der Ewigkeitsperspektive besitzt, denn es stattet ihn mit der Kraft Gottes aus.

Persönlichkeit

Die Person von Johannes, dem Täufer, ließ die Umwelt aufhorchen. Er war ein lebendiges Zeugnis für seinen Namen, der die Bedeutung tragt: „Der HERR ist gnädig“. Gott hat auch uns zu einer einzigartigen Persönlichkeit geformt, mit der er zu seinem Ziel gelangt.

Auch hat er einen Namen für uns: Christen. Lassen wir unsere Persönlichkeit von Gott hin zur Gesinnung und Haltung unseres Vorbildes gestalten.

3. Er geschieht in reiner Lebensführung

Auch aus der Lebensführung Johannes, des Täufers, können wir drei Punkte mitnehmen:

Weihe

Er war von Mutterleib an geweiht (Lukas 1,15). Ein Synonym für Weihe ist auch Heiligung – ebendiese Heiligung, nach der wir streben sollen (1.Petrus 1,15f; Jakobus 1,27), denn sie schenkt geistliche Kraft für den Dienst.

Bescheidenheit

Die Bescheidenheit von Johannes lässt sich an seiner Anspruchslosigkeit und Demut erkennen. Er aß das Essen der einfachen Leute, er trug Kleidung, die die Aufmerksamkeit von ihm weg lenkte, und er gab zu verstehen, dass es ihm darum ging, Jesus großzumachen.

Lob

Jesu Rede zeigt auf, dass Johannes, der Täufer, lobenswert war (Matthäus 11,11). In Zeiten seines Zweifelns begegnete Jesus ihm und seinen Jüngern freundlich.

Und heute?

Tatsächlich glaube ich, dass der Lebensstil von Johannes direkt auf unsere Zeit übertragbar ist und möchte dazu ermutigen, ihn ausgiebiger zu studieren und mit dem eigenen Leben und Dienst abzugleichen. Welches Vorbild hast du für deinen Dienst als Anbetungsleiter?

Dieser Blogartikel ist abgeleitet von einem Kapitel aus folgendem Buch: Mathena, Gary. „Die Praxis der Anbetung: Das Herz des Anbetungsleiters.“ In Notwendig ist nur eines: Einführung in das Studium der Anbetung, 73-112. Lage: Lichtzeichen Verlag, 2016

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