Zu viel?

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Wie ist es eigentlich? Was ist die richtige Haltung während der Anbetung? Knie ich mich hin? Hebe ich die Arme hoch oder dann lieber doch nicht? Geht zu viel?

Ist es nicht mittlerweile alles einfach zu viel?

Ich habe mir bis vor ca. 2 Jahren nie Gedanken gemacht, wie ich mich während dem Singen zum Beispiel in der Gemeinde verhalten muss oder soll. Es war für mich ganz klar, die Hände falten, Augen zu oder ins Liederbuch schauen.

Als ich dann eine andere Gemeinde besucht habe, waren dort Leute, die beim Gesang die Hände in die Luft gehoben haben. Ich kannte das überhaupt nicht. Ich dachte mir nur, „What? Warum macht ihr das?“

Als ich dann auf dem ersten Worship-Konzert und dann dem Festival of Hope war, hat es den Vogel abgeschossen. Ich kannte das mit dem Gestikulieren mit den Armen ja schon. Aber dann war es irgendwie noch viel krasser. Wir sind gesprungen, haben uns umarmt und es hat sich echt gut angefühlt.

Ich habe Leute gesehen, wo ich das Gefühl hatte, die sind gar nicht mehr anwesend.

Ich wurde in dieser Thematik sehr geprägt durch einen Jugendleiter in der Gemeinde, der mehrfach vor Ekstase gewarnt hat. Vor allem bei Liedern mit Beat kommt man schnell in Ekstase, meinte er.

Als ich auf diesen Konzerten war, hatte ich das Gefühl, dass dort jeder in Ekstase war. Aber was ich mich vor allem gefragt habe, war ich es nicht auch?

Ich habe mich damit auseinandergesetzt und bin zum dem Entschluss gekommen, dass es nicht so stimmt, wie ich es beigebracht bekommen hab. Ich hatte immer Angst, dass ich etwas falsch mache und in diese Ekstase oder Trance falle und mich damit versündige, weil ich das ja gar nicht mit klarem Bewusstsein singe.

Heute kann ich guten Gewissens die Musik hören, die mir gefällt und weiß, dass ich in keiner Ekstase bin, da es einfach schlichtweg falsch war, was mir damals gesagt worden ist.

Was ich mich aber immer noch gefragt habe. Ist es nicht zu viel mit dem Hände aufheben usw.? Ich bin zu dem Entschluss gekommen:

Es kommt nicht auf unsere Körper, sondern die Herzenshaltung an.

Was ist jetzt aber die richtige Herzenshaltung in der Anbetung? Ich habe hier mal die 7 wichtigsten Punkte aufgeführt:

  1. Dankbarkeit zeigen: Im Lobpreis geht es darum, Gott für seine Liebe und Gnade zu danken. Zeig einfach deine Dankbarkeit für all das Gute, das von ihm kommt.
  2. Sich Gott hingeben: Richte deine Aufmerksamkeit und Hingabe bewusst auf Gott aus. Es geht darum, sich ihm mit Herz, Verstand und Seele zu öffnen.
  3. Aufrichtig sein: Sei ehrlich und aufrichtig in deinem Lobpreis. Es geht nicht um äußere Fassade, sondern um die innere Ehrlichkeit deines Herzens.
  4. Demut zeigen: Erkenne die Größe Gottes und deine Abhängigkeit von ihm. Demut im Lobpreis bedeutet, sich bewusst zu sein, dass alles von Gott kommt.
  5. Freude erleben: Der Lobpreis kann von einer tiefen inneren Freude begleitet sein. Zeige diese Freude in deinen Gebeten, Liedern oder Ausdrucksformen.
  6. Glauben: Vertraue darauf, dass Gott gut ist und dass er würdig ist, geliebt und verehrt zu werden. Dein Lobpreis kann auf einem festen Glauben an Gottes Güte basieren.
  7. Offenheit für den Heiligen Geist: Sei offen für die Führung des Heiligen Geistes im Lobpreis. Lass dich von Gottes Geist leiten und öffne dich seiner Gegenwart.

Es hat sich in meinem Denken einfach viel zu sehr um mich gedreht. Dabei geht es doch um den, den ich anbete: unseren großen Gott.

Fazit:

Wenn wir uns auf den konzentrieren, den wir anbeten und die Herzenshaltung haben wie oben aufgeführt, dann machen wir alles richtig. Ich denke, es kommt Gott auf unser Herz an und das wird sich dann auch nach außen hin zeigen.

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  1. Comments

    Avatar von Ekkehard Bartel
    Ekkehard Bartel

    Es gibt manchmal ein Zuviel an „Bühnen-Präsenz“ im Gottesdienst, wenn nicht mehr so richtig klar ist, ob es um den Lobpreis als EIN Element des Gottesdienstes, oder die Selbstverwirklichung des Lobpreisleiters geht. Angefangen hat die Lobpreis-Band einmal mit einem Konzert-Flügel und 3 Musikern. Inzwischen ist der gesamte „Bühnen“-Bereich (Altar-Raum) mit E-Piano, Stühlen und Notenständern belegt. Die Kanzel wurde aus Gründen der „Selbsterhöhung“ verbannt – und gegen einen stabilen Notenständer (Orchesterpult) für die Prediger ausgetauscht und steht zu ebener Erde, vor den Stufen – der Abendmahlstisch (Altartisch) wurde aus Platzmangel an den Rand der „Bühne“ geschoben. Teilweise gibt es nur noch ein bekanntes Lied aus den ehemaligen Liederbüchern, die inzwischen komplett durch Beamer-Texte ersetzt sind. – Mitunter habe ich den Eindruck dass es in Gemeinden 2 Richtungen gibt. Dort wo jahrzehnte lang die „totale Freiheit“ gelebt wurde, besinnt man sich irgendwann wieder auf die „Wurzeln“ und den Kern des Gottesdienstes – nicht mehr so sehr auf dessen „Verpackung“. Und da wo Mitarbeiter aus Gemeinden kommen, in denen es über Jahrzehnte – aus ihrer Sicht – einengende Ordnungen und Regeln gab, wird jetzt die Befreiung von jeglicher Einschränkung gelebt. Ich finde es schade, wenn der zeitgemäße Rahmen eines Gottesdienstes mitunter wichtiger wird, als die Predigt – aus der unser Glaube kommen soll.


    1. Comments

      Avatar von Dr. Johannes Schröder
      Dr. Johannes Schröder

      Hallo lieber Ekkehard. Ich finde deine Beobachtungen spannend und nachvollziehbar. Die Formen ändern sich und verändern die Wahrnehmung auf unsere Gottesdienste. Ich kann nur nicht ganz nachvollziehen, wie eine Veränderung der gottesdienstlichen Form die Predigt verdrängt. Ist es nicht vielmehr eine Unterbetonung der Bibel als Quelle unseres Glaubens, die die Predigt unwichtiger macht und schwächt? Wir dürfen genauer hinschauen und die wirklichen Gründe hinter bedenklichen Entwicklungen angehen. Und auch moderner Lobpreis ist nur so stark, wie fest das biblische Fundament darunter ist.


      1. Comments

        Avatar von Ekkehard Bartel
        Ekkehard Bartel

        Vielleicht ist es ein Kennzeichen unserer Zeit, dass wir ein Problem haben, Autorität anzuerkennen. Wir wollen Gott/Jesus „auf Augenhöhe“ begegnen. Alle Symbole eines Herrschafts-Anspruchs über unser Leben werden beiseite geräumt. Gott ist der liebende Daddy, auf dessen Schoß ich rutschen darf und bei dem ich so sein kann, wie ich bin. Die Vorstellung eines heiligen und gerechten Gottes, der mein Leben verändern will, wird als übergriffig empfunden. Dabei suchen und erwarten Menschen in unseren Gottesdiensten womöglich gerade den Unterschied zur Wohlfühl-Atmosphäre ihres heimischen Sofas, um herausgefordert zu werden – über ihr Leben nachzudenken.


        1. Comments

          Avatar von Dr. Johannes Schröder
          Dr. Johannes Schröder

          Ich stimme mit dir überein, dass unser Gottesbild oft die Tendenz hat, einseitig zu werden. Jede Gemeinde und Gruppe sollte sich in regelmäßigen Abständen die gesungenen Lieder anschauen, um zu prüfen, ob sich die Einseitigkeit nicht schon eingeschlichen hat.


  2. Comments

    Avatar von Daniel R.
    Daniel R.

    Der Beitrag spricht mir aus der Seele, da ich auch so einen Hintergrund habe. Ich denke der letzte Satz ist schon entscheidend: Gott hat uns nun mal so gemacht, dass was im Herzen ist, zeigt sich nach Außen (davon geht z.B. der Mund über). Ich denke das ist natürlich und gut und nicht ohne Grund ordnet Gott auch in Psalm 150 sein Lob mit Reigen (Gruppentanz) an.

    Wenn ich Gott also lobe, aber wie eine Salzsäule dastehe, dann kommuniziere ich mit meiner Körpersprache das Gegenteil von dem, was ich singe. Nämlich z.B. Gleichgültigkeit, oder Langeweile, oder man ist zu cool um Emotionen zu zeigen. Das zerstört leider den Zeugnis-Charakter vom Gemeindegesang. Ein Zuhörer denkt dann: Glaubt der überhaupt, was der gerade singt? Oder ist er sich überhaupt bewusst, was er singt (was leider manchmal zutrifft)? Ich habe es schon öfters erlebt, dass ich es Geschwistern angesehen habe, dass die grad wirklich meinen, was sie singen / spielen. Und in dem Moment hat mich der Text dann auch besonders angesprochen.

    Wenn ich jetzt aber in meiner Gemeinde die Hände heben würde (wie ich es im „Kämmerlein“ oder wo anders tue), würde es viele irriteren/stören, weil die Ausdrucksform/Symbolik vielen fremd ist oder sie es missverstehen. Also lasse ich es. Es gibt aber auch in konservativen Gemeinden sehr viele Möglichkeiten, Emotionen körperlich auszudrücken, die nicht stören und verständlich sind (Mimik, Körperhaltung, Gestik, …).


    1. Comments

      Avatar von Dr. Johannes Schröder
      Dr. Johannes Schröder

      Hallo Daniel. Danke für deinen Kommentar. Ich freue mich, dass du so reflektiert mit dieser Frage umgehst, denn es ist ein Unterschied, ob ich meine Beziehung mit Gott persönlich für mich oder in Gemeinschaft mit anderen zum Ausdruck bringe. Lobpreis in der Gemeinschaft ist immer auch ein Dienst am Nächsten. Ich darf also mit meiner persönlich erkannten Freiheit in der Ausdrucksweise nicht zum Stolperstein für meinen Nächsten werden. Jede Kultur hat aber, wie du auch sagst, Formen, durch die auf authentische Weise das eigene Empfinden nach außen kommen kann.


Wie ist es eigentlich? Was ist die richtige Haltung während der Anbetung? Knie ich mich hin? Hebe ich die Arme hoch oder dann lieber doch nicht? Geht zu viel?