Lob auf dem Krankenbett

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Überall Monitore; Schläuche, die aus meinen Armen kommen; Ärzte, die um mein Bett stehen und versuchen mich zu retten; alles ist laut, wo bin ich? Ich liege wie benebelt in dem Krankenhausbett und bekomme kaum etwas mit. Schon wieder im Krankenhaus.

Sofort kommt in mir die Frage auf, „Wieso, muss ich so oft leiden, ich glaube doch an Gott, muss es mir dann nicht gut gehen?!“

Anbetung im Leid 

Gott im Leid anzubeten, ist eine tiefgehende und persönliche Angelegenheit. Mir fiel es sehr schwer, Gott in leidvollen und schwierigen Momenten anzubeten und ihn zu loben. Ich schämte mich oft, mich vor ihm zu öffnen, obwohl er alles von mir kennt, sogar diese Krankheit, die mich oft an den Rand der Verzweiflung bringt.  

„Ich lief in meinem Leid, immer weiter von Gott weg, anstatt zu ihm hin.“  

Schauen wir uns einmal die Geschichte von Paulus und Silas an.   

Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang, und die Gefangenen hörten ihnen zu.

Apostelgeschichte 17,25

Zuvor wurden sie geschlagen und ins Gefängnis geworfen. Und nun lobten sie Gott! Da stellt sich mir nur die Frage: „Hatten sie nichts Besseres zu tun, als in so einer Situation Gott zu loben?“  

NEIN – sie wussten, wozu ihr Gott in der Lage ist und welchen Leidensweg auch er gegangen ist. Ihnen war bewusst, dass es sich lohnt für Christus zu leiden. Ihre Lebenseinstellung war: „Ich will Gott allezeit meines Lebens Ehre erweisen.“ 

Kennt Gott unser Leid? 

Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen.

Jesaja 53,4

Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Herz haben.  

Psalm 34,19

Diese Bibelverse zeigen uns, dass Gott unser Leid versteht und uns annimmt, er will uns helfen diese Last zu tragen, denn sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht.  

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ 

Matthäus 11,28-30

Du leidest? Komm zu Jesus, er gibt dir Frieden und Ruhe. Er gibt dir Kraft. Und er hilft dir, deine Last zu tragen.  

Das durfte ich auch verstehen. Irgendwann habe ich angefangen in meinem Krankenbett Gott mit meiner Stimme zu loben, ihm zu danken, auch wenn ich kaum Grund zu danken hatte.

Die Krankheit war nicht sofort weg, aber es war erträglicher und ich habe einen Sinn in all dem gefunden. Ich habe gespürt, wie Gott das Krankenzimmer mit seiner Herrlichkeit erfüllte und mit mir gemeinsam durch diese leidvolle Situation gegangen ist.  

Aus Anbetung im Leid lässt Gott etwas Großartiges entstehen.  

Weiter lesen wir in Apostelgeschichte 17,26:

Da entstand plötzlich ein großes Erdbeben, sodass die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden, und sogleich öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller Gefangenen wurden gelöst.  

Paulus und Silas lobten Gott und die Auswirkungen von Anbetung im Leid, wirkte Wunder. Gott gebrauchte sie auch im Gefängnis, in ihrem Leid. In den weiteren Versen sehen wir, dass durch dieses Wunder, der Kerkermeister und sein ganzes Haus sich für Jesus entschieden haben, sie ließen sich taufen und glaubten an den allmächtigen Gott.  

Laufe in deinem Leid nicht vor Gott weg, so wie ich es gemacht habe, sondern laufe zu ihm hin, er macht etwas Großartiges daraus! Vielleicht macht er auch aus deinem Leid etwas Großartiges, vielleicht werden Menschen, durch den Umgang mit deinem Leid, ermutigt oder sie fangen an, sich mit dem allmächtigen Gott zu beschäftigen.  

Wie betet man Gott im Leid an?  

Ich muss ehrlich sagen, dass ich lange Zeit nicht wusste, wie ich in meinem Leid zu Gott kommen sollte. Ich hatte in meinem Kopf immer das Bild vor Augen, dass wir mit Christus an unserer Seite kein Leid haben und wenn wir leiden, dann leben wir nicht wirklich in ihm. Diese Prägung hat mich sehr davor abgeschreckt, mit meinen Problemen und Sorgen zu Gott zu kommen.  

Hier ein paar Tipps, die mir geholfen haben, Gott in meinem Leid anzubeten: 

  1. Ehrlichkeit: Gott kennt deine Gedanken sowieso schon, aber es hilft immer so enorm, wenn du aufrichtig deine Gedanken und Gefühle mit ihm teilst.  
  1. Dankbarkeit: Selbst in schwierigen Momenten gibt es oft Dinge, für die man dankbar sein kann. Danke Gott dafür, auch wenn es in deinen Augen nur Kleinigkeiten sind, für die du dankbar sein kannst.  
  1. Vertrauen auf Gott: Vertraue darauf, dass Gott dein Gebet erhört und habe Vertrauen in Gottes Plan, auch wenn du eine längere Zeit auf eine Antwort von ihm warten musst. Gott hat einen anderen Zeitplan als du und er macht alles zu seiner Zeit.  

Laufe in deinem Leid nicht von Gott weg, sondern laufe gerade in solchen Momenten auf ihn zu. Er steht mit geöffneten Armen da und wartet, bis sein Kind zu ihm kommt.  

Das durfte ich nämlich in den Tagen meines Krankenhausaufenthalts lernen und auch tun, ich durfte in die Arme Jesu laufen, er half und hilft mir jeden Tag aufs Neue, mit meinem Leid umzugehen, aber auch mit dem Leid auf dieser Welt. Das wünsche ich mir auch für dich, dass du lernen kannst, alles an Gott abzugeben, damit ihr gemeinsam die Lasten des Leidens tragen könnt.  

Vergiss es nicht, Gott lässt dich nie allein, auch nicht im Leid!  

Sei gesegnet!  

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Überall Monitore; Schläuche, die aus meinen Armen kommen; Ärzte, die um mein Bett stehen und versuchen mich zu retten; alles ist laut, wo bin ich? Ich liege wie benebelt in dem Krankenhausbett und bekomme kaum etwas mit. Schon wieder im Krankenhaus.