Mehr als ein Lied

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Wir kommen zu einem weiteren Beitrag aus der „Feder“ meiner Studierenden am BSB. Diese Woche macht sich Zara darüber Gedanken, welche biblischen Formen für die Anbetung noch in unsere Gottesdienste passen würden. Sie eröffnet mit den Worten: Wenn im Gottesdienst angesagt wird, dass jetzt der Anbetungsteil folgt, woran denkst du dann? Wahrscheinlich daran, dass du…

Meiner Erfahrung nach, sehen die meisten Gottesdienste so aus: Begrüßung mit Gebet, Lied, Ansagen, Lieder, zwischen diesen Liedern wird vielleicht ein Vers gelesen, Predigt, Schlussgebet. Und das ist auch gar nicht falsch, aber ich habe mich gefragt, ob wir nicht viel mehr Möglichkeiten hätten.

Vor allem in Bezug auf den Teil der Anbetung, der ja der einzige Teil ist, bei dem alle gemeinsam aktiv werden, werden oft Elemente wie Gebet außen vor gelassen.

Ich persönlich erwische mich manchmal dabei, wie ich ohne nachzudenken die Lieder einfach mitsinge und so ja eigentlich gar nicht in eine aktive Anbetung komme.

Anbetung als Haltung

Das Wort “Anbetung” wird in der Bibel zum ersten Mal in 1. Mose 22 verwendet, als Abraham dazu aufgefordert wurde, seinen Sohn zu opfern. Es geht bei Anbetung also in erster Linie um eine aufopfernde Haltung, die auf Gott ausgerichtet ist. Dementsprechend muss diese Haltung gegeben sein, um vor Gott zu treten und ihn zu loben.

Gleichzeitig ist Anbetung etwas Aktives. Während wir bei der Predigt im Gottesdienst nur aufnehmen, können wir im Lobpreis etwas geben. Im Gottesdienst machen wir das in Gemeinschaft mit der ganzen Gemeinde.

“Dein Angesicht, o Herr will ich suchen” Psalm 27,8b.

Etwas muss in uns bewirken, dass wir uns auf die Suche nach Gottes Nähe machen und unsere Herzen mit Dankbarkeit gefüllt werden.

Natürlich haben auch Lieder die Kraft, Dankbarkeit und Lobpreis in einer Person auszulösen. Aber ich denke, es gibt eigentlich noch mehr Elemente, die helfen können, uns während dem Gottesdienst für eine kurze Zeit allein auf Gott auszurichten.

Einige Elemente der Anbetung in der Bibel

  • Kolosser 3,16: singen
  • Nehemia 8,6: verneigen, Hände heben
  • Epheser 3,14-15: hinknien
  • Epheser 5,19: zueinander reden in Psalmen
  • Psalm 100: danken, dienen, loben

Warum verwenden wir nicht einfach mehrere von diesen Elementen? Wir können still, in unserem Herzen alles vor Gott bringen, was uns daran hindert zu ihm zu kommen.

Wir können Gott gemeinsam, allein, laut oder leise danken und loben, wir können uns hinknien, um eine demütige Haltung vor Gott einzunehmen. Wir können Psalmen, Verse und Gedichte lesen, in denen Gott die Ehre gegeben wird und natürlich sollten wir gemeinsam singen!

“Ermutigt einander durch Psalmen, Lobgesängen und Liedern, wie sie euch Gottes Geist schenkt. Singt für den Herr und jubelt aus vollem Herzen.” (Epheser 5,19)

Wie ein Lobpreis Teil aussehen könnte.

Das habe ich jetzt nicht neu erfunden, aber hier eine Idee, wie ein Lobpreis Teil im Gottesdienst aussehen kann: Vor dem ersten Lied eine Zeit des stillen Werdens, in dem sich die Leute hinknien können und aufräumen, was sie hindert Gott zu begegnen; ein Lied; Lesung eines Psalms/ Verses/ Gedichts; weitere Lieder; kurze, laute Dank–Gebete von der Gemeinde, Lied.

Ich glaube, es kann total viel Veränderung in der Anbetungshaltung bewirken, wenn wir den Lobpreis Teil nicht nur aufs Lieder singen beschränken. Gott hat uns all diese Elemente geschenkt und wir sollten sie nutzen. Vor allem auch, weil sie uns die Chance geben, in wirkliche Anbetung zu kommen und den Herrn anzubeten, wie es ihm gebührt.

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  1. Comments

    Avatar von Daniel

    Zustimmung! Doch wie bringt man Veränderung in eine Liturgie und schafft eine authentische Anbetungs-Kultur, ohne die Leute zu überfordern? Das wäre mal ein Themenvorschlag.


    1. Comments

      Avatar von Dr. Johannes Schröder
      Dr. Johannes Schröder

      Hallo lieber Daniel. Danke für den Impuls. Das nehme ich gerne mal auf.


Wir kommen zu einem weiteren Beitrag aus der „Feder“ meiner Studierenden am BSB. Diese Woche macht sich Zara darüber Gedanken, welche biblischen Formen für die Anbetung noch in unsere Gottesdienste passen würden. Sie eröffnet mit den Worten: Wenn im Gottesdienst angesagt wird, dass jetzt der Anbetungsteil folgt, woran denkst du dann? Wahrscheinlich daran, dass du…