Impulse für Lieder – Gott mein Fels

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Ich bin gerade in der Blogreihe „Impulse für Lieder“. Ich möchte über die theologischen Themen und biblischen Grundlagen beliebter Lieder nachdenken. Das soll dir helfen, die Lieder bewusster auszuwählen, anzuleiten und zu singen.

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 4 in der Serie Impulse für Lieder

Heute geht es um „Gott mein Fels“ aus der Feder der Outbreakband. Hören wir es doch erst einmal an:

Gott mein Fels

Dieses Konzept von Fels und Gott kennen wir vor allem aus den Psalmen. Aber es kommt nicht nur da vor.

Im alten Testament wird es hauptsächlich als Metapher für den Gott Israels genutzt und soll vor allem die Stärke und die Beständigkeit Gottes zum Vorschein bringen.

Gott ist jemand, auf den man sich verlassen kann, der fest ist. Der Schutz bietet. Und genau auf diese Idee oder diesen Gedankengang geht auch das Lied ein. 

Ich möchte jetzt die Verse, den Chorus, und die Bridge durchgehen um die Themen und Bibeltexte zu bestimmen. Schließlich will ich zeigen, wie das Evangelium in diesem Lied durchscheint.

Was sagen die Verse aus?

Die Verse sind im Grunde ein Zeugnis von einem Vertrauen in Gott. Durch diese Worte sprechen wir Gott unser Vertrauen aus:

Wenn ich durch dunkle Täler geh‘, bist du mein Gott, dem ich vertrau.“

Woran erinnert dich das? Natürlich, Psalm 23 Vers 4: „Auch wenn ich wandere im Tal der Finsternis fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.“ 

Und sollte ich den Weg nicht sehn‘, bist du mein Licht, auf das ich schau.“

So geht dieser Vers weiter. Das erinnert mich an dieses alte Lied: „Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl. Das macht die Seele still und friedevoll.“

Dieses Lied der Zuversicht, des Trostes von Hedwig von Redern aus dem 19. Jahrhundert wurde schon vielen verfolgten Christen zum Trost. 

Im Vers 2 geht dieser Gedanke direkt weiter.

Allein der Frieden, den du gibst, stillt jedes wilde Meer in mir. Wie stürmisch diese Welt auch ist, meine Seele ruht in dir.“

Da fällt mir gleich wieder ein Lied ein: „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt. Ob Stürme auch drohen von fern. Mein Herze im Glauben doch allezeit singt: Mir ist wohl, mir ist wohl, in dem Herrn.“

Oder im neuen Deutsch: „Meine Seele ruht in dir.“

Das ist kein nostalgischer Gedanke oder irgendeine christliche Euphorie, sondern biblisch fundierte Sicherheit. Denn Jesaja 43 Vers 1 sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Stürme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen.“

Wir dürfen vertrauen auf den Fels!

Der 3. Vers ist wie ein Spiegel zum ersten Vers und sagt das gleiche nochmal aus, vertieft es aber auch. Denn hier heißt es:

Was ich mit meinen Augen seh‘, ist nur ein Bruchteil deiner Sicht.“

Im Vers eins war es die Finsternis, jetzt die eingeschränkte Sicht. Der Gedanke ist aber gleich:

Auch wenn ich nicht alles versteh, deinem Wort vertraue ich.“

Und jetzt bringt es diese Idee von Licht am Ende der ersten Strophe, und macht es konkret. Und zwar ist das Licht, das mir hilft zu verstehen, das Wort Gottes: „Deinem Wort vertraue ich.“

Und das ist natürlich volle Breitseite, Psalm 119 Vers 105: „Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort. Licht für meinen Pfad.“ 

Der Chorus

Die drei Verse sind ein persönlicher Ausdruck des Vertrauens auf Gott. Jetzt wird Gott direkt angesprochen und die Begründung geliefert dafür, wer Gott für uns ist.

An dieser Stelle ähnelt das Lied der Sprache der Psalmen am meisten:

Du bist mein Halt, du bist mein Fels, mein sicherer Ort und mein Fundament. Selbst wenn die Welt um mich herum zerbricht, weiß ich, dass du, Gott, meine Zuflucht bist.“

Aber auch Jesaja spricht davon: „Vertrau auf den Herrn für immer, denn in Jahwe, dem Herrn, ist ein Fels der Ewigkeiten.“ Aber ich glaube, am genauesten trifft das Lied den Psalm 71. Da seh ich jedenfalls die meisten Parallelen.

Ich weiß nicht, ob Mia und ihre Freunde sich diesen Psalm vorgenommen haben, um davon abgeleitet zu schreiben, aber ich kann es mir schon vorstellen. Jedenfalls hilft mir Psalm 71 sehr stark, die Theologie dieses Liedes zu verstehen.

Und hier heißt es sofort im ersten Vers: „Bei dir hab ich mich geborgen. Lass mich niemals beschämt werden.“ Und das macht Psalm 71 zu einem Bittpsalm, ein Psalm voller Zuversicht und Vertrauen.

Diese Bitte fehlt leider in diesem Lied. Aber die Aussagen des Vertrauens und der Zuversicht sind voll vertreten. Und so ist der Vers 3 wahrscheinlich das Motto oder der Schlüssel für dieses Lied. „Sei mir ein Fels zur Wohnung, zu dem ich immer kommen kann. Du hast geboten mich zu retten, denn mein Fels und meine Burg bist du.“

Mit anderen Worten: du bist mein Fels des Heils.

Natürlich gibt es auch andere Psalmen, die man hier anführen könnte, zum Beispiel Psalm 18. „Ich liebe dich, Herr, meine Stärke. Der Herr ist mein Fels und meine Burg. Mein Retter, mein Gott, mein Hort, in dem ich mich berge. Mein Schild und das Horn meines Heils. Meine Festung.“

Der Psalm ist voller Synonyme, die alle ihre eigene Bedeutung haben. Und genauso klingt auch der Chorus des Liedes. Er ist wie ein Psalm, der genau das zum Ausdruck bringt.

Bridge

Und dann kommt die Bridge:

Du bist allmächtig, deine Größe unendlich, niemand ist so wie du. Du bist treu und beständig. Deine Güte umgibt mich, niemand ist so wie du.“

Hier erkenne ich Psalm 18,32, den ich gerade zitiert habe: „Denn wer ist Gott, außer dem Herrn? Wer ist ein Fels, als nur unser Gott?“

Aber auch der Psalm 71, der uns geholfen hat den Chorus zu verstehen, hat den gleichen Gedanken. Psalm 71 Vers 19: „Der du große Dinge getan hast, wer ist wie du?“

Und so stehen wir staunend vor dem allmächtigen Gott, begreifen in dem, wie er sich uns offenbart, seine unendliche Größe und fragen: Wer ist wie du? Niemand ist wie du! Deswegen bist du mein Fels, deswegen kann ich auf dich vertrauen.

Evangelium

Der letzte Gedanke verbindet dieses Lied direkt mit dem Evangelium. Im Neuen Testament gibt es auch einen Fels. Der gleiche Gott, der im Alten Testament der Fels für das Volk Israel war, ist nun der Fels unseres Glaubens heute.

Er ist der Fels des Heils, er ist der Fels der Ewigkeit. Denn 1. Korinther 3 sagt uns:

„Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, welcher gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

Und im gleichen Brief in Kapitel 10 heißt es auch wieder: „Der Fels aber, war Christus.“ Und so ist Christus der Grund, die Offenbarung Gottes, die uns Zuversicht gibt, ihn als unseren Fels zu besingen.

Wenn du am Sonntag, oder in naher Zukunft, dieses Lied neu anstimmst, hoffe ich, dass du es mit einer Frische und einem theologischen Verständnis und einer persönlichen Überzeugung singen kannst:

Gott ist mein Fels. Niemand ist so wie du!

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