Sollten wir „deren“ Lieder singen? – Sommer 2022

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Im Herbst möchte ich mich bewusst noch einmal diesem Thema zuwenden. Hier ein Gastbeitrag, der für viel Resonanz gesorgt hat. Hin und wieder ist es an der Zeit eines der „heißen Eisen“ des Musikdienstes in unseren Gemeinden anzufassen. Diese Woche ist es wieder soweit. Ich habe hierzu Mike Harland gefragt, ob ich seine Perspektive weitergeben…

Dies ist eine komplizierte Frage mit einer einfachen Antwort. Kurz gesagt lautet die Frage: „Können wir Lieder singen, die von jemandem geschrieben wurden, der anders glaubt als wir?“

Diese Frage stellt sich heutzutage nur allzu oft. Ein eingängiges, schönes Lied wird geschrieben, und wir lieben es!

Es ist biblisch und lehrt etwas, das wir unseren Leuten nahe bringen wollen. Wir wollen es singen und können es kaum erwarten, dass unsere Gemeinde es singt.

Dann recherchieren wir und entdecken, dass sie es geschrieben haben. Oh, nein!

Meine Meinung? Singe es. Hier ist der Grund

Alle Wahrheit ist Gottes Wahrheit

Wenn ein Lied etwas sagt, das biblisch wahr ist, dann nicht, weil der Autor eine Art Offenbarung der Wahrheit erhalten hat, die nun in einem Lied festgehalten ist. Es liegt daran, dass die Wahrheit des Liedes von Gott selbst festgelegt wurde.

Die Wahrheit war wahr, bevor das Lied geschrieben wurde. Und sie wird wahr sein, nachdem das Lied wieder vergessen wurde.

Die Wahrheit ist ewig, und die Lieder, die wir singen, sollten seiner Wahrheit entsprechen. Die Wahrheit, die sie ausdrücken, sollte niemals einem menschlichen Autor zugeschrieben werden, so als ob der Verfasser sie sich ausgedacht hätte.

Wenn ein Lied wahr ist, dann ist Gott derjenige, der es wahr gemacht hat.

Es ist ein Schlitterpfad

Wenn man nur eine Minute darüber nachdenkt, werden man schnell erkennen, wie schlüpfrig dieser Pfad wirklich ist.

Ich will hier keine Namen nennen, aber wenn wir anfangen würden, eine schwarze Liste von Kompositionen zu erstellen, die wir aufgrund der Theologie des Komponisten nicht singen können, wäre es schockierend, wie viel von unserem Gesangbuch wir verlieren würden, ganz zu schweigen von Meisterwerken und Standards der Chorliteratur.

Würden wir dieselben Kriterien auf die großen Bücher und Predigten anwenden, die wir so gerne zitieren, hätten unsere Pastoren und Prediger Schwierigkeiten, überhaupt Quellen für ihre Predigten zu finden.

Gott benutzt alle möglichen Menschen, um uns zu lehren. Und nur weil eine Person in einem Punkt falsch liegt, heißt das nicht, dass man ihr in einem anderen Punkt nicht vertrauen kann.

Ich habe in meinem Leben ein paar subtile theologische Veränderungen vorgenommen, wie es jeder Jünger tun würde, der in der biblischen Erkenntnis wächst. Das bedeutet nicht, dass jedes Lied, das ich geschrieben habe, als ich jünger war, weggeschmissen werden sollte. (Zugegeben, viele von ihnen sollten weggeworfen werden, aber aus anderen Gründen, zum Beispiel weil sie nicht besonders gut waren… )

Es lenkt vom Wesentlichen ab

Wenn die Theologie der Gemeinde, die den Autor unterstützt, dir Sorgen macht, dann sollte du dir die Theologie des Liedes auf jeden Fall noch genauer ansehen. Aber wenn das Lied eine biblische Wahrheit zum Ausdruck bringt, dann liegt der wichtigste Schritt noch vor uns.

Was der Autor meinte, als er es schrieb, ist interessant zu wissen. Aber was der Sänger oder die Sängerin meint, wenn er oder sie es singt, ist absolut entscheidend. Sie können ein Lied in jedem beliebigen Kontext anwenden und die Bedeutung auf Ihre Gemeinde übertragen.

Anstatt darüber nachzudenken, was der Verfasser des Liedes getan hat, sollten wir uns darauf konzentrieren, was wir sagen, wenn wir das Lied singen. Das ist der Teil, den Gott beurteilt.

Gott wird uns nicht für das verantwortlich machen, was „die anderen“ glauben und lehren. Aber er wird uns für das verantwortlich machen, was wir glauben und lehren, wenn wir es singen.

Stirb nicht auf diesem Hügel

Ist dieser es den Kampf wert? Dein Dienst wird nicht zusammenbrechen, wenn deine Gemeindeleitung dir sagt, dass du die Lieder von bestimmten Autoren nicht singen sollst.

Halte dir vor Augen, was wirklich wichtig ist: Bemühe dich um Einigkeit und Verständnis in dieser Frage und sorge um jeden Preis für deine Herde.

Gehe an dieses Thema mit Demut heran. Sei vorsichtig, was du kritisierst. Führe deine Herde gut.

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Im Herbst möchte ich mich bewusst noch einmal diesem Thema zuwenden. Hier ein Gastbeitrag, der für viel Resonanz gesorgt hat. Hin und wieder ist es an der Zeit eines der „heißen Eisen“ des Musikdienstes in unseren Gemeinden anzufassen. Diese Woche ist es wieder soweit. Ich habe hierzu Mike Harland gefragt, ob ich seine Perspektive weitergeben…