Erfolgsrezept für Musikleiter – Tipp 2: Die richtige Perspektive auf mein Team

ein Beitrag von:

Das letzte Mal eröffnete ich eine neue Blog-Reihe über biblische Leitungsprinzipien. Diese Gedanken entstanden mitten in meiner Dienstpraxis. Ich wurde zeitgleich von der Leitung meiner Gemeinde in Köln und dem Musikförderverein Barntrup gefragt, Lektionen zu geistlicher Leitung im Musikdienst zu entwickeln. Ich lasse euch hier etwas an den „Früchten“ dieser Aufgabe teilhaben. Hier nun der…

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 9 in der Serie Erfolgsrezept für Musikleiter

Die wichtigste Voraussetzung für meinen Erfolg als Musikleiter in der Gemeinde ist die Liebe.

Von diesem Grundsatz möchte ich ausgehen. Wenn wir Liebe praktisch in unserer Leitung umsetzen, dann sind wir voll in der Spur mit dem Erfolgsrezept für Musikleiter.

Im ersten Teil dieser Blog-Reihe habe ich die These aufgestellt: Der Leiter liebt seine Leute, indem er ihnen dient. So hat Jesus das angeordnet und vorgelebt.

Orientierung

Ich wiederhole hier noch einmal die Grundlagen für meine Gedankengänge. Wenn du sie vom letzten Mal noch drauf hast, kannst du gern zur nächsten Überschrift weiter scrollen.

Die wichtigste Voraussetzung für einen Leiter, und zwar jeden Leiter, ist das Doppelgebot der Liebe.

„Das wichtigste“, erwiderte Jesus, „ist: ‚Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr. Und du: Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit all deiner Kraft!‘ An zweiter Stelle steht: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!‘ Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.“ (Markus 12,29-31)

Das Doppelgebot der Liebe umfasst Gottes Erwartung an jedes seiner Kinder. Und es gilt insbesondere für Leiter.

Doch wie überträgt sich dieses Doppelgebot in die Leitungspraxis? Jesus selbst formuliert diesen Grundsatz für uns:

Da rief Jesus sie zu sich und sagte: „Ihr wisst, wie die Herrscher sich als Herren aufspielen und die Großen ihre Macht missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein. Wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave von allen sein. Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“ – Markus 10, 42-45

Der Grundsatz lautet: Leite wie Jesus, leite als Diener.

Wenn wir beide Verse zusammennehmen, erkennen wir, dass Leitung ein Dienst aus Liebe zu Gott und Menschen ist. Und da können wir ganz praktische Schritte tun.

Erfolgsrezept

Robert K. Greenleaf formulierte seinerzeit die Servant Leadership Theorie. Ich leite davon die 8 Tipps für erfolgreiche Musikleitung ab. Jeder Tipp steht in Verbindung mit einem biblischen Leitungsprinzip.

Tipp 1 war „die richtige Definition von Führung“: Führung ist zuallererst ein Dienst für Gott am Menschen.

Anhand von 1. Petrus 4,10 haben wir die horizontale und vertikale Leitungsdimension angeschaut. Tipp 1 für Musikleiter ist grundsätzlich und die Basis für alle weiteren.

Tipp 2: Die richtige Perspektive auf das Team

„Dienende Leiter sehen Menschen, wie Gott sie sieht.“

Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre. – Römer 15,7

Als dienender Leiter ist es so wichtig, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind, und nicht wie wir sie gern hätten. Das ist manchmal echt herausfordernd.

Denken wir hier beispielsweise an das Thema Qualität und Begabung. Wir haben es mit sehr unterschiedlichen Level an Fähigkeit und Reife zu tun.

Ich kann natürlich ganz schnell die musikalische Qualität verbessern, indem ich schwächere Musiker entferne. Doch wenn meine erste Verantwortung der Mensch ist, dem ich diene, muss ich diese Lösung zumindest sehr genau prüfen und hinterfragen.

Es gilt dann nämlich der Grundsatz: Ich arbeite mit den Menschen, die Gott mir anvertraut hat.

Natürlich gibt es Situationen, die erfordern, dass jemand aus unterschiedlichen Gründen in einem anderen Dienstbereich besser eingesetzt werden kann. Doch sollten wir diese Empfehlung nicht zu schnell und nicht aus den falschen Motiven aussprechen.

Nehmt einander an

Der Text aus Römer 15 weist uns an, einander anzunehmen, wie Christus uns angenommen hat. Und wie hat uns Christus angenommen?

Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, müsst auch ihr vergeben! – Kolosser 3,13

Jesus erträgt uns und er vergibt uns.

Ertragen

Das „Ertragen“ bedeutet nicht, mit verdrehten Augen zu seufzen, „ach, der ist halt so.“ Das wäre genau das Gegenteil von der Bedeutung des Wortes.

Ertragen heißt nämlich „das Gericht zurückhalten.“ Jesus erträgt uns in Güte, weil er uns nicht sofort richtet, obwohl er das Recht dazu hätte.

Er erweist uns seine Geduld und Güte, um uns zur Umkehr zu führen und uns zu gewinnen. Wenn wir andere ertragen, dann stecken wir sie nicht eine Schublade, sondern wir bleiben an ihnen dran, trotz ihrer Fehler und Schwächen.

Dienende Leiter lieben, indem sie ertragen, wie Christus sie ertragen hat.

Vergeben

Wenn wir uns nun aber den Fehlern und Schwächen der anderen aussetzen, dann überleben wir das nur, wenn wir bereit sind zu vergeben. So macht es jedenfalls Jesus.

Dienende Leiter lieben, indem sie vergeben, wie auch Christus ihnen vergeben hat.

###Denke an dein Team. Wen würdest du am liebsten „weiterempfehlen“? Schreibe den Namen auf. Frage jetzt Gott, ob es nicht wichtiger ist, diese Person durch Ertragen zu gewinnen? Was könntest du konkret tun, um dieser Person zu kommunizieren, dass du an ihr und ihrem Wohl interessiert bist?

###Wir alle kriegen im Dienst immer wieder etwas ab. Wir werden verletzt, missverstanden und ausgenutzt. Dies sind die besten Gelegenheiten, unsere „Vergebungsmuskel“ zu trainieren. Schreibe dir auf, welcher Person in deinem Umfeld du noch vergeben solltest. Bitte Gott um Kraft, dies wirklich von Herzen zu tun.

Tipp 2 des Erfolgsrezepts beschreibt den Weg des Leiters, die Leute immer mehr mit den Augen Gottes zu sehen. Jesus erträgt und vergibt uns, also sollen wir es auch so tun. Das ist die Kernaussage hier.

Series Navigation<< Erfolgsrezept für Musikleiter: 8 Tipps (Tipp 1)Erfolgsrezept für Musikleiter: Tipp 3 – Das richtige Ziel für meine Leute >>

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das letzte Mal eröffnete ich eine neue Blog-Reihe über biblische Leitungsprinzipien. Diese Gedanken entstanden mitten in meiner Dienstpraxis. Ich wurde zeitgleich von der Leitung meiner Gemeinde in Köln und dem Musikförderverein Barntrup gefragt, Lektionen zu geistlicher Leitung im Musikdienst zu entwickeln. Ich lasse euch hier etwas an den „Früchten“ dieser Aufgabe teilhaben. Hier nun der…