Das singe ich nicht?! (Teil 3) – Argument: Unterstützen

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Es folgt ein weiterer Beitrag meinerseits für unser Gespräch über die Frage nach dem Umgang mit Liedern aus fragwürdigen Quellen. Kürzlich konnte ich mit manchen von euch persönlich darüber sprechen, wie aktuell dieses Thema tatsächlich ist. Es ist mein Gebet, dass diese Zeilen hilfreiche Gedankenanregungen beinhalten um inhaltlich konsequent und biblisch fundiert an die Frage…

Dieser Beitrag ist Teil 3 von 8 in der Serie Umgang mit Liedern aus schwierigen Quellen

Hilfestellung zum Umgang mit Liedern aus fragwürdigen Quellen

Die einzelnen Teile dieser Blogreihe sind als zusammenhängender Text zu verstehen. Einzelne Aussagen sollten daher immer im Kontext des Ganzen interpretiert werden. Zum Einstieg in dieses Thema empfehle ich, zunächst die Teile 1 und 2 zu lesen.

Hier gehts zum Teil 1

Hier gehts zum Teil 2

Letzte Woche sprachen für über das Argument der Assoziation. Es ging darum, ob wir uns an den Fehlern der Quellen mitschuldig machen, wenn wir ihre Lieder singen.

Das Fazit der Überlegung war, das es keine Schuld durch Assoziation gibt, und dass wir vielmehr zum gründlichen Prüfen angehalten werden.

Heute wenden wir uns einem zweiten gängigen Argument gegen diese Lieder zu.

Argument #2 – Unterstützen

Wenn ich diese Lieder singe, dann verdienen die Quellen damit Geld. Dadurch unterstütze ich indirekt Personen oder Werke, die ich eigentlich nie direkt unterstützen würde.“

Durch das Urheberrecht ist festgelegt, dass die Eigentümer von geistigem Eigentum vergütet werden müssen, wenn ihre Werke verbreitet und aufgeführt werden. Es fließt also Geld.

Wenn ich Sorge über die Arbeit und den Einfluss bestimmter Quellen habe, ist es nachvollziehbar, dass ich sie nicht auch noch durch mein Geld fördern möchte, und sei es auch nur auf indirektem Wege.

Das Problem der Unterstützung

Ja, es stimmt. Durch den Gebrauch dieser Lieder werden diese Autoren oder Gemeinden finanziell unterstützt. Das lässt uns natürlich innehalten.

Doch brauchen wir einen realistischen Blick auf die Welt und wie wir darin leben. Wir stehen hier vor dem „Gefallene Welt Problem“.

Das „Gefallene Welt Problem“

Wo ziehen wir die Grenze, wo und wem wir unser Geld lassen? Es wird uns schwerfallen, in unserer gefallenen Welt zu überleben, wenn wir nichts mehr an den Stellen kaufen, wo wir befürchten, dass damit etwas gefördert und indirekt subventioniert wird, was wir als unbiblisch ansehen.

In der heutigen Zeit ist es praktisch unmöglich, zu reisen, einzukaufen, zu investieren oder in irgendeiner Weise Gruppen, Unternehmen oder Einzelpersonen zu unterstützen, die nicht gegen unsere biblischen Standards der Wahrheit und Moral verstoßen.

Die Perspektive

Wenn wir jeden „streichen“, der mit unserer Lehre oder Praxis nicht übereinstimmt, weil wir befürchten, mit unserem Geld deren Fehler zu subventionieren, werden wir am Ende in unserem eigenen Kämmerlein eingeschlossen, isoliert und allein sein.

Ich denke, wir dürfen an dieser Stelle etwas entspannter mit unserer Realität umgehen. Wir finden nämlich in der Bibel immer wieder Hinweise darauf, wie Gott selbst Heiden und Völker gebraucht, um zu seinen Zielen zu kommen (z. B. 2Kö 5,1).

Das Prinzip dahinter ist, dass Gott in der gefallenen Welt immer souverän herrscht. Er wirkt nicht nur durch die Menschen, die es zu 100 % richtig machen.

Und wer von uns besteht schon bei diesem Anspruch? Gott ist größer als unsere Fehler und die Fehler der Menschen in dieser Welt.

Zudem sind die Geldbeträge, die Künstler durch unseren Gebrauch ihrer Lieder erhalten viel geringer, als man vielleicht annehmen würde.

Und schließlich ist es ja so, dass wir diese Lieder ja nicht deshalb aussuchen, um jemanden Bedenklichen zu unterstützen, sondern um mit einem guten Lied der eigenen Gemeinde zu dienen. Es ist eine Investition in den eigenen Dienst.

Gott wird uns für unsere Motive und Ziele zur Rechenschaft ziehen.

Hier geht es zu weiteren Artikeln dieser Serie

Hier gehts zum Teil 4 – Argument: Gutheißen

Hier gehts zum Teil 5 – Weitere Argumente

Hier gehts zum Teil 6 – Was nun? Jedes Lied steht für sich

Hier gehts zum Teil 7 – Was nun? Jedes Lied wirkt im Kontext

Hier gehts zum Teil 8 – Wir haben einen größeren Auftrag

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  1. Comments

    Avatar von Daniel

    Das ist für mich die erste Antwort zu dem Thema, die von vorne bis hinten stimmig ist und mit dem Wort übereinstimmt. Vielen Dank für so eine gründliche Lehre, denn ich denke sie ist gerade in diesen Zeiten der zunehmenden cancel-Kultur relevant.


    1. Comments

      Avatar von Dr. Johannes Schröder
      Dr. Johannes Schröder

      Lieber Daniel. Danke für dein Feedback. Ich hoffe durch diese Gesprächsbeiträge alle Musiker und Leiter zum Weiterdenken anzuregen.


Es folgt ein weiterer Beitrag meinerseits für unser Gespräch über die Frage nach dem Umgang mit Liedern aus fragwürdigen Quellen. Kürzlich konnte ich mit manchen von euch persönlich darüber sprechen, wie aktuell dieses Thema tatsächlich ist. Es ist mein Gebet, dass diese Zeilen hilfreiche Gedankenanregungen beinhalten um inhaltlich konsequent und biblisch fundiert an die Frage…