Das singe ich nicht?! (Teil 5) – Weitere Argumente

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Der fünfte Beitrag der Reihe „Das singe ich nicht?!“ geht an den Start. Ich möchte diesmal die Argumentation, wie ich sie wahrnehme, zu Ende führen. Wir hatten bisher jede Woche ein Kontra-Argument mit einer Stellungnahme und Perspektive darauf. Heute fasse ich noch drei weitere Pro-Argumente zusammen, die mir selbst geholfen haben, die Frage nach Liedern…

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 8 in der Serie Umgang mit Liedern aus schwierigen Quellen

Hilfestellung zum Umgang mit Liedern aus fragwürdigen Quellen

Die einzelnen Teile dieser Blogreihe sind als zusammenhängender Text zu verstehen. Einzelne Aussagen sollten daher immer im Kontext des Ganzen interpretiert werden. Zum Einstieg in dieses Thema empfehle ich, zunächst mindestens Teil 1 zu lesen.

Hier gehts zum Teil 1

Hier gehts zum Teil 2

Hier gehts zum Teil 3

Hier gehts zum Teil 4

Vergangene Woche dachten wir darüber nach, ob wir nicht durch den Gebrauch dieser Lieder, die Quellen gutheißen und anderen empfehlen würden. Es ging um die pastorale Dimension der Frage.

Verantwortungsträger prägen andere durch ihre Entscheidungen und Handlungen. Die Herausforderung ist dabei nicht, ob wir diese Lieder Singen, oder nicht.

Es geht viel mehr darum, die Gründe für unsere Entscheidung schlüssig zu vermitteln. Dadurch können wir gerade durch die bewusste, moderate Wahl dieser Lieder einen positiven Einfluss auf die Unterscheidungsfähigkeit unserer Leute nehmen.

Heute möchte ich einige Gedankenanstöße weitergeben, die zusätzlich zu den Antworten auf die Gegenargumente gegen diese Lieder zum Weiterdenken anregen sollen.

Weitere Pro-Argumente

In der Diskussion um diese Lieder gibt es neben den Reaktionen auf die Kontra-Argumente kommen noch weitere Pro-Argumente, für die ich im Kontra-Lager noch keine Erwiderung finden konnte. Die ersten zwei sind negativ formuliert und das dritte ist proaktiv und positiv.

Die negative Argumentationslinie möchte ich sehr vorsichtig anbringen. Sie gießt leider zu häufig Öl ins Feuer. Ich werde dennoch einige Aspekte anführen, da sie auch zum Innehalten und zur Nüchternheit im Denken führen können.

Informationsquellen

Häufig reagieren Menschen negativ auf diese Lieder, weil sie irgendwo etwas gehört haben. Eine Person, der sie Vertrauen, hat etwas dazu gesagt, sie haben einen Artikel gelesen oder eine Nachricht wurde auf den üblichen Kanälen empfangen und angeschaut.

Ergebnis: man ist beunruhigt.

Leider findet man häufig in den Argumenten gegen diese Lieder Aussagen, die deutlich werden lassen, dass die Autoren die Lehre und Theologie der Quellen nicht selbst geprüft haben.[1] Lasst uns nicht vorschnell schlecht recherchierte „Fakten“ verbreiten.

Auch ist viel Fehlinformation auf christlichen Kanälen unterwegs. So mancher führt einen regelrechten Kreuzzug gegen andersdenkende Gläubige. Das sollten wir erkennen und uns davor schützen.

„Hetze gegen Brüder“ ist schließlich keine geistliche Disziplin.

Vielleicht lassen wir uns zu schnell in eine Verurteilungsschiene einspannen, ohne die Quelle und die Hintergründe wirklich zu kennen. Tatsachen sprechen für sich, das stimmt, aber wir kennen oft nur die Schlagzeilen und Kuriositäten.

Dieses Argument möchte uns dafür sensibilisieren, genau zu prüfen, welchen Informationsquellen wir Glauben schenken. Verzerrte Darstellungen, aus dem Kontext gerissene Aussagen und von persönlicher Agenda getriebene Veröffentlichungen führen zu Unfrieden und Zerbrochenheit unter Glaubensgeschwistern.

Voreingenommenheit

Voreingenommenheit ist eine der Auswirkungen von einseitigen Informationsquellen. Doch auch wenn wir solide und respektable Autoren zu Rate geführt haben, ist unsere Sicht auf sie oft doch einseitig und unvollständig.

Ich persönlich musste an einigen Stellen meine innere Haltung zu bestimmten Gemeinden revidieren. Ich hatte viel über sie gelesen, gutes und schlechtes, und war der Meinung im Bilde zu sein… bis ich selbst einmal dort war und mit ihnen persönlich sprechen konnte.

Lassen wir uns nicht in eine Anti-Haltung hineinreißen, die den Fokus auf Unterschiede und fragwürde Nachrichten lenkt, anstatt auf das was uns verbindet.

Das Trennende und zu Hinterfragende muss natürlich erkannt, herauskristallisiert und eingeordnet werden. Wir müssen wissen und kommunizieren können, was wir ablehnen, und warum wir es tun.

Aber haben wir uns auch die Mühe gemacht zu fragen, was uns verbindet, oder was wir lernen können? Haben wir uns schon einmal die Frage gestellt, warum Gott gerade ihnen jetzt diese Plattform für ihren Dienst gibt?

Dieses Argument will uns dazu motivieren, unsere Meinung offen zu hinterfragen und belehrbar zu bleiben.

Wahrheit

Das letzte Pro-Argument ist positiv und proaktiv. Es basiert auf einer grundsätzlichen Weltsicht: Alle Wahrheit ist Gottes Wahrheit.

Mit anderen Worten, wenn etwas richtig, gut oder förderlich ist, dann liegt es daran, dass es mit Gottes Prinzipien und Wesen übereinstimmt. Sei es im Führungswesen, in der Wirtschaft, in der Psychologie und natürlich in der Theologie. Mike Harland[2] stellt fest:

„Wenn ein Lied etwas sagt, das biblisch wahr ist, dann nicht, weil der Autor eine Art neuer Offenbarung der Wahrheit erhalten hat, die nun in seinem Lied festgehalten ist. Es liegt daran, dass die Wahrheit des Liedes von Gott selbst festgelegt wurde. Die Wahrheit war wahr, bevor das Lied geschrieben wurde. Und sie wird wahr sein, nachdem das Lied wieder vergessen wurde.“

Das bedeutet praktisch, dass jedes Lied für sich selbst stehen darf und als eigenständiges Werk geprüft werden sollte.

Statt zu sehr der Frage nachzugehen, wo das Lied herkommt, ist es wichtiger zu erkennen, ob und wie ein Lied in der eigenen Gemeinde dienen kann.

Jesus hatte seinerzeit viele Auseinandersetzungen mit den religiösen Eliten in Israel. Sie hatten falsche Prioritäten, lebten inkonsequent, stellten ihre Religiosität zur Schau und machten anderen mit ihren Extra-Regeln das Leben und Glauben schwer.

Welchen Rat gibt Jesus seinen Jüngern und den Volksmengen zum Umgang mit ihnen? Sollten sie alles, was von den Schriftgelehrten und Pharisäern kam, ablehnen und meiden?

Jesus sagte, „Alles nun, was sie euch sagen, tut und haltet; aber handelt nicht nach ihren Werken! Denn sie sagen es und tun es nicht.“ (Mat 23,3). Selbst diesen Heuchlern gesteht Jesus Wahrheit zu. Die Nachfolger Jesu mussten jedoch lernen, das Göttliche vom Menschlichen zu unterscheiden.

Dieses Argument ermutigt dazu, das Lied an sich zu betrachten und die Entscheidung dafür oder dagegen hauptsächlich vom Lied selbst, also recht unabhängig von seiner Quelle, zu treffen.

[1] z.B. https://churchleaders.com/news/401523-mackenzie-morgan-hillsong-elevation-bethel.html

[2] https://wortundlobpreis.de/2022/03/20/sollten-wir-deren-lieder-singen/

Hier geht es zu weiteren Artikeln dieser Serie

Hier gehts zum Teil 6 – Was nun? Jedes Lied steht für sich

Hier gehts zum Teil 7 – Was nun? Jedes Lied wirkt im Kontext

Hier gehts zum Teil 8 – Wir haben einen größeren Auftrag

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Der fünfte Beitrag der Reihe „Das singe ich nicht?!“ geht an den Start. Ich möchte diesmal die Argumentation, wie ich sie wahrnehme, zu Ende führen. Wir hatten bisher jede Woche ein Kontra-Argument mit einer Stellungnahme und Perspektive darauf. Heute fasse ich noch drei weitere Pro-Argumente zusammen, die mir selbst geholfen haben, die Frage nach Liedern…