„Mache deinen Lobpreis herrlich“?!

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 10 in der Serie Musikverständnis

Musikverständnis

• „Mache deinen Lobpreis herrlich“?!
• Lobpreis und (L)Ehre
• Lobpreis ist (auch) Kopfsache
• Gott, und Gott allein!
• Lebensgrund Lobpreis
• Bitte mit viel Gefühl
• Muss man Lobpreis leiten?
• Mit Pauken und Trompeten
• Der Alltag des Leiters
• Wir singen

Mache deinen Lobpreis herrlich?!

„Das war herrlich!“ Ist dir dieser Satz auch schon mal über die Lippen gegangen? Vielleicht war es ja nach der letzten Lobpreiszeit in deiner Gemeinde? (ich wünsche es dir)

Herrlichkeit ist jetzt nicht unbedingt ein Begriff, der in unserem alltäglichen Wortgebrauch häufig vorkommt. Wir reservieren ihn für besondere Momente.

In der Bibel ist der Begriff Herrlichkeit ist noch viel besonderer und exklusiver. Er hängt direkt mit Gott selbst zusammen.

Aber auch mit uns Menschen, denn in Psalm 66,2 (Menge) heißt es:

Lobsingt der Ehre seines Namens, mach seinen Lobpreis herrlich!

Ich liebe diese Wortwahl: „Macht seinen Lobpreis herrlich!“ Aber was genau sollen wir tun, damit der Lobpreis herrlich wird?

Herrlichkeit

In der Bibel beschreibt das Wort Herrlichkeit das sichtbar gewordene Wesen Gottes. Seine Herrlichkeit (hebr: kavod, gr.: doxa) ist Ausdruck der heiligen Vollkommenheit, unaussprechlichen Schönheit, absoluten Reinheit und ewigen Majestät Gottes.

Die göttliche Herrlichkeit ist in ihrer reinen Form für den Menschen unerträglich. Fragt Mose: (2Mo 3,18-23) „…, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht … darfst du hinter mir her sehen.“

Die göttliche Herrlichkeit zeigte sich in der Bibel als Feuer (2Mo 24,17), als Wolke (2Mo 40,34-35) oder als Licht (Lk 2,9). Wir sehen die Herrlichkeit Gottes in seinem Namen (Ps 8,2) und in seinen Taten (Jes 12,5).

Vor allem aber sehen wir die Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus, denn er ist „der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens“, (Heb 1,3). Ja „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15), denn „Wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Einzigen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14b).

Mache deinen Lobpreis herrlich?

Wie sieht das denn jetzt aus, wenn wir den „Lobpreis herrlich“ machen? Auf uns gestellt, sind wir mit diesem Anspruch hilflos überfordert.

Das weiß Gott auch, und hat deshalb in seiner Weisheit und Liebe alles getan, damit wir unseren Lobpreis herrlich machen können. Wie? Jetzt tritt das Evangelium voll ins Thema:

Erlösung

„In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut …, damit wir zum Preis seiner Herrlichkeit sind“ (Epheser 1,7.12)

Im ersten Schritt machen wir zunächst einmal nichts. Gott selbst macht uns zu Menschen, die ihn preisen können. Gott macht unseren Lobpreis herrlich.

Heiligung

Im zweiten Schritt beginnt unser Leben mit Jesus.

„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ (2Ko 3,18)

Nun geht das Leben mit Jesus weiter und wir wachsen im Glauben. Wir nennen diesen Prozess Heiligung.

Wenn Herrlichkeit das sichtbare Wesen Gottes ist, und wenn Heiligung bedeutet, in das Bild von Jesus verwandelt zu werden, dann wird durch diesen Prozess unser Lobpreis herrlich.

Mache deinen Lobpreis herrlich!

Der Lobpreis wird jedoch also nicht dadurch herrlich, weil er besonders aufwändig, qualitativ hochwertig oder besonders mitreißend ist. Lobpreis ist herrlich, wenn er Gott widerspiegelt und sein Wirken sichtbar macht.

Lobpreis ist herrlich, wenn erlöste Kinder Gottes dankbar vor ihren Vater treten.

Lobpreis ist herrlich, wenn vom Geist erfüllte Nachfolger Jesu auch in bitterem Leid an ihrem Schöpfer und Retter festhalten.

Lobpreis ist herrlich, wenn er aus einem Leben erschallt, das Gott gefällt.

Herrlicher Lobpreis ist ein Prädikat der Qualität des Herzens …

… und der gute Klang am Sonntag ist nur das notwendige Extra, um bei dem großen Ereignis Lobpreis nicht im Weg zu stehen.

Dr. Johannes Schröder